Bad Doberan (dsd/aw). Maurerarbeiten am Westgiebel, einschließlich des südwestlichen Pfeilers, der Wollscheune im Klosterpark von Bad Doberan unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 20.000 Euro.
Die Anlage des ehemaligen Zisterzienserklosters Bad Doberan mit dem zu den bedeutendsten Klosterkirchen Norddeutschlands zählenden Gotteshaus vermittelt noch heute einen Eindruck der einstigen Größe. Von seiner Gründung an nutzten es die mecklenburgischen Fürsten als Grablege. Das Kloster erlangte rasch eine hohe politische und wirtschaftliche Bedeutsamkeit. Der noch erhaltene Bestand lässt die herausragende baukünstlerische und bautechnische Qualität und Aussagekraft erkennen, die das Kloster zu einem außerordentlich relevanten Zeugnis zisterziensischer Bau- und Klosterkultur machen.
Die sogenannte Wollscheune reiht sich – trotz ihres ruinösen Zustands – in diese Bewertung mühelos ein. Die Ruine befindet sich im Norden des Klosterareals und diente vermutlich als Siechenspital oder Gästehaus. Das langgestreckte Gebäude auf rechteckigem Grundriss war offenbar zweigeschossig und verfügte über Giebel an den durchfensterten Schmalseiten. Einzelformen wie die gerundeten Steine an den Ecken verweisen als Erbauungsdatum auf die Zeit um 1300. Das Gebäude wurde zuletzt bis 1767 von einer Wollmanufaktur genutzt, danach dann dem Verfall preisgegeben. Heute sind bei der Ruine noch eine Längswand und die beiden Giebel erhalten.
Der Zustand der Mauerkronen ist heikel. Reihenweise finden sich lockere Steine und teils üppiger Pflanzen- und Bäumchenbewuchs, die für Verkehrsunsicherheit sorgen und das wertvolle Bauwerk gefährden, das zeitweise in seinem Bestand bedroht war. Insbesondere die Nordwand war in Teilen unmittelbar einsturzgefährdet.