Osnabrück (red). Aus dem Kasernengelände am Limberg wird ein Park mit Platz für Gewerbe, Freizeit und Sport. Auf den 70 Hektar am Rand der Dodesheide wird in den nächsten vier Jahren viel passieren. In diesen Tagen rollen die Bagger an. Mit Kraft zerlegen sie die beiden Exerzierplätze, bis nur noch Schutt übrigbleibt. Der Asphalt hat die rechteckige Form eines Fußballplatzes, ist aber sogar noch größer. Der Platz im Süden misst 1,3 Hektar, der im Norden 1,1 Hektar. Die zerkleinerten Überreste werden auf Lkw geladen und auf Deponien nach Bremen oder ins Ruhrgebiet gebracht, wo sie fachgerecht gelagert werden. Das teerhaltige Material aus den 1950er- und 1960er-Jahren entspricht nicht mehr heutigen Umweltvorschriften. Ohnehin würde man vieles, was in den vergangenen 60 Jahren am Limberg verbaut wurde, heute nicht mehr verwenden. Das macht den Abbruch aufwändig, weil viele Materialien getrennt und speziell entsorgt werden müssen.
„Sollte es keine Überraschungen geben, könnte der Abbruch bis zum Sommer 2021 erledigt sein“, kündigt Oberbürgermeister Wolfgang Griesert an. Wenn der Teer der Exerzierplätze in drei Monaten endgültig auf den Deponien lagert, geht es an die Mannschaftsunterkünfte, die seit 1952 auf dem Gelände stehen. Als nächstes sind die Panzerhallen an der Reihe und zuletzt die Werkstätten. Diese Gebäude stammen aus den 1970- und 1980er- Jahren. Ganz zum Schluss widmet sich die Abrissbirne dem Baubüro, das in dem ehemaligen Einkaufszentrum am Eingang der Kaserne untergebracht ist.
Noch während des Abrisses beginnt schon die Erschließung. Zunächst wird die Hauptstraße hergerichtet, damit sie schon für die Baufahrzeuge genutzt werden kann. Die Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) wird die Flächen ab Herbst 2023 vermarkten, dann soll die Erschließung mit neuen Kanälen und Straßen weitgehend beendet sein.
„Am Limberg entsteht das größte, neue Gewerbegebiet der Stadt“, sagt Wolfgang Griesert. „Hier zeigt sich wieder einmal, wie die Konversion das Gesicht Osnabrücks verändert.“ Bis 2009 schliefen die Soldaten in den Unterkünften, marschierten auf dem Exerzierplatz und reparierten Panzer und andere Fahrzeuge in den geräumigen Hallen. „Jetzt ist die militärische Vergangenheit noch zu sehen und zu spüren. In nicht einmal fünf Jahren werden sich die Menschen am Limberg erholen und ihre Freizeit verbringen, denn es ist nicht nur gewerbliche Nutzung vorgesehen.“
Daten und Fakten
Mehrere Abteilungen des Konzerns Stadt beschäftigen sich mit der Entwicklung des Limbergs: die OBG (Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücksentwicklungs GmbH) ist Eigentümerin der gewerblichen Flächen am Limberg Die ESOS (Energieservice Osnabrück GmbH) ist beauftragter Projektsteuerer „Entwicklung Limberg Park“. Die WFO (Wirtschaftsförderung Osnabrück) wird schließlich die Gewerbegrundstücke vermarkten.
Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen nach der bisherigen Kalkulation bei rund 34 Millionen Euro, teilweise werden die Kosten mit Städtebauförderungsmitteln aus dem Programm Stadtumbau West finanziert. Das rund 70 Hektar große Gelände wurde für einen symbolischen Euro von der Bundesanstalt für Immobilien erworben und teilt sich in Zukunft auf in etwa 25,7 Hektar Gewerbefläche, davon 18,8 im Norden und 6,9 im Süden. Etwa 44,4 Hektar sind öffentlich und teilen sich auf in Straßen, Grünflächen, Sport, Wald und Gebäude- und Freiflächen.
Nicht abgerissen wird die Sanitätsstation, die die Briten noch in den letzten Jahren ihres Wirkens errichtet hatten. Weiter bleiben stehen: Gebäude mit Verwaltungs-, Lehr- und Übungsräumen der Feuerwehr, eine zweite Kindertagesstätte, ein Komplex, den die Berufsbildenden Schulen des Landkreises Osnabrück in Osnabrück-Haste nutzen sowie eine ältere Sporthalle. Zudem bleiben die auf dem Gelände derzeit vorhandenen Flüchtlingsunterkünfte vorerst noch erhalten.
Darüber hinaus gibt es drei großzügige Sportplatzareale, von denen zwei ebenfalls erhalten bleiben sollen. Bereits jetzt gibt es Zwischennutzungen der neuen Sporthalle und des Kunstrasenplatzes.
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