Barsinghausen (aw). Das Anna-Forcke-Stift am Deisterrand in Barsinghausen wartet seit vielen Jahren auf den Prinzen, der das denkmalgeschützte Ensemble wachküsst. Die aktuellen Eigentümer wollen das 1908 als Wohnheim für alte und kranke Schwestern eröffnete Jugenstilgebäude sanieren und einer neuen Nutzung zuführen. Die verschlossene Immobilie wurde in der Vergangenheit immer wieder von Vandalen und Einbrechern heimgesucht. Wie die Eigentümer mitteilen, wurden mutwillig Türen aufgebrochen, Kellerfenstergitter herausgehoben und verschlossene Fenster aufgehebelt.
Dabei ist derjenige klar im Vorteil, der lesen kann: "Das Anna-Forcke-Stift wird 2019/2020 liebevoll renoviert. Wir möchten das wunderschöne Gebäude wieder zum Leben erwecken. Bitte respektieren Sie das Eigentum und betreten Sie weder das Grundstück, noch das Gebäude", steht auf dem Schild am Eingangstor - von den Eigentümern hier angebracht. Darunter ist eine Telefonnummer aufgeführt. Interessierte Fotografen können sich melden und einen Besichtigungstermin vereinbaren. Doch die meisten scheinen dazu zu faul zu sein und begeben sich lieber auf den Weg des illegalen.
Die Eigentümer weisen deshalb deutlich darauf hin, dass es sich bei den genannten Vorkommnissen um Hausfriedensbruch und Einbruch handelt. In jedem Fall werde Strafanzeige erstattet. Zudem ist das Anna-Forcke-Stift kein Abenteuerspielplatz und einige Gebäudeteile gelten als einsturzgefährdet. Im Januar dieses Jahres wurde bekannt, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 75.000 Euro für die Restaurierung aller Fensterelemente des Anna-Forcke-Stifts zur Verfügung stellt.
1998 wurde im Anna-Forcke-Stift der Schlüssel umgedreht, dann folgten lange Lahre Leerstand. 2012 richtete ein Feuer in einem Gebäudeflügel einen hohen Sachschaden an. 2015 bot ein Makler das ursprünglich für eine siebenstellige Summe zum Verkauf stehende Objekt für 380.000 Euro an.