Salzgitter (pm/aw). Die Historie zum Standort an der Heerter Straße in Salzgitter reicht weit zurück. Noch während des zweiten Weltkrieges wurde hier eine Anlage zur Weiterverarbeitung von Eisenerz betrieben. Später entstand an der Stelle das erste Fermacell-Werk, in dem im Mai 1971 die bekannten Gipsfaserplatten vom Band liefen. Mit dem Stopp der Gipsfaserplattenproduktion durch Fermacell im Jahr 2003 liegt ein Großteil der Fläche brach und lange gab es für den Standort keinerlei Perspektive – bis jetzt. Die Hagedorn Unternehmensgruppe hat das etwa 20 Hektar große Grundstück erworben, bereitet die gesamte Fläche auf, um diese zukünftig einer neuen gewerblichen Nutzung zuführen zu können. Dabei tritt der Gütersloher Familienbetrieb als Erstinvestor auf und hat das Grundstück so, wie es steht und liegt, erworben.
„Die Reaktivierung von Industriebrachen gehört zu unserer Kernkompetenz und ist bei der aktuellen Gewerbeflächenknappheit ein wichtiger Baustein, um auf nachhaltige Weise keine zusätzlichen Flächen zu versiegeln“, sagt Alexander Emde, Leiter Projektentwicklung bei der Hagedorn Revital GmbH. Im Mai dieses Jahres wurde die Fläche angekauft. Begleitet wurde der Verkaufsprozess dabei durch den globalen Immobiliendienstleister CBRE.
18 Gebäude befinden sich auf der Fläche
Die Revitalisierung in Salzgitter ist herausfordernd. Es müssen Lösungen für Themen wie Kampfmittel, Bodenmanagement, Artenschutz, Bodendenkmäler und Planungsrecht gefunden werden, weshalb intensive Abstimmungen mit den Behören einen wichtigen Teil des Projektes darstellen.
Bevor der oberirdische Abbruch der Bestandsgebäude beginnt, stehen die Wertstoffsicherung und Schadstoffsanierung an. Auf der Fläche befinden sich insgesamt 18 alte Produktions- und Lagerhallen sowie Verwaltungsgebäude, die das Hagedorn-Team anschließend zurückbaut. Nach dem Abbruch müssen die Flächen sorgfältig saniert werden, dafür wird im Vorfeld ein entsprechendes Sanierungskonzept erarbeitet und die zuständigen Behörden miteinbezogen. Der Gütersloher Familienbetrieb nutzt seine gesamte Prozesskette, um die Liegenschaft in Salzgitter zu neuem Leben zu erwecken: Von Abbruch, Altlastensanierung, Entsorgung und Stoffstrommanagement bis hin zum Tiefbau und der Revitalisierung samt der Entwicklung neuer Nutzungskonzepte.