Dornum (dsd/aw). An der Restaurierung der Außenfassade von Schloss Dornum beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 72.000 Euro. Die seit 1951 als Schule genutzte sogenannte Norderburg ist Ostfrieslands größte Barockanlage. Ihr Vorgänger aus der Zeit um 1400 wurde nach einer Zerstörung 1535 wiederaufgebaut. Im 15. Jahrhundert gab es in Dornum drei Burgen. Die Westerburg wurde zerstört und nicht wieder aufgebaut, die Osterburg in Beninga-Burg umbenannt.
Die barocke Umgestaltung der Norderburg zum Schloss veranlassten Haro J. von Kloster und seine Frau Charlotte zwischen 1698 und 1720. In das vierflügelige, von einem Wassergraben umgebene Schloss integrierte man ältere Bauteile. Der im Erdgeschoss des Nordflügels gelegene Barocksaal ist der frühere „Rittersaal“.
Der Saal erstreckt sich über zwei Geschosse und ist der einzige Raum des Schlosses, der in seiner Grundform und Ausgestaltung nahezu unverändert ist. Auf einer Grundfläche von 112 Quadratmetern verläuft eine Galerie längsrechteckig von Osten nach Westen. An beiden Stirnseiten gab es zwei gleich gestaltete Kaminanlagen, von denen sich nur die östliche original erhalten ist. Den westlichen Kamin gab man 1973 für einen Vorraum und eine Bühne auf, die für die Theateraufführungen des Schulbetriebs gedacht war. An der Wiederherstellung des Saales 2013 beteiligte sich auch die DSD.