Wilhelmshaven (pm/aw). Für die Sanierung der historischen Stahlfenster im Lagerhaus des ehemaligen Marinebekleidungsamts in Wilhelmshaven stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 100.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbrachte Micaela Schweers-Sander, Ortskuratorin Wilhelmshaven der DSD, an Klaus Puschmann, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Paritätischen Gesellschaft für Soziale Teilhabe mbH.
Nördlich vom Hafen und unweit des heutigen Marinestützpunkts Wilhelmshaven befindet sich das auch Textilhof genannte Geviert, in dem einst die Uniformen der Marinesoldaten hergestellt, aber auch verwaltet wurden. Die Bauten des Marinebekleidungsamts entstanden bis 1911 nach Plänen der Architekten Siegmar Brune und Friedrich Fleinert vom kaiserlichen Marine-Garnison-Bauamt. Weitere Bauteile – wie das 1937 entworfene, den westlichen Abschluss des Areals bildende Marineinstandsetzungsamt – entstanden am Vorabend des Zweiten Weltkriegs, sodass hier die historische Bautätigkeit im militärischen Versorgungsbereich veranschaulicht wird.
Ursprünglich gab es neben dem monumentalen dreiflügeligen Hauptgebäude umfangreiche Lagerbauten und Werkstätten. Das einstige Lagergebäude im Hof der Anlage hat sich erhalten, sein vierstöckiger, quergerichteter Kopfbau weist einen Wechsel aus Ziegelstein- und Putzflächen auf, das Mansarddach wird von einem geschweiften Giebelfeld umrahmt. Der langgestreckte Flügel hinter dem Kopfbau ist schlichter ausgeführt und flachgedeckt. Sein oberstes Geschoss wurde später ergänzt.