Hinte (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) steuert in diesem Jahr dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 10.000 Euro zur Dachinstandsetzung von Burg Hinta in Hinte bei. Die Ansiedlung Hinte wird erstmals um das Jahr 1000 erwähnt. Der Sitz zweier Häuptlingsfamilien besaß wohl ursprünglich auch zwei Burgen, von denen eine, die Westerburg, bereits 1436 zerstört wurde. Die Osterburg blieb erhalten und bildet heute als Burg Hinta zusammen mit der Vorburg, dem Burgpark und der unmittelbar benachbarten, aus dem 16. Jahrhundert stammenden Probsteikirche St. Martinus ein eindrucksvolles Ensemble.
Burg Hinta ist eine von Gräften umschlossene Vierflügelanlage und nur über eine kleine Holzbrücke zu erreichen. Sie entwickelte sich aus einem mittelalterlichen Steinhaus, das man sogar in seinen Umrissen noch erkennen kann. Das Steinhaus überbaute man in der Mitte des 15. Jahrhundert durch das sogenannte „Hohe Haus“, das heute den Westflügel der Anlage bildet. Der eingeschossige Backsteinbau mit Satteldach besitzt einen eindrucksvollen Treppengiebel an der Südseite. Von den ehemals im Giebelmauerwerk eingelassenen vier Wappen ist nur eines erhalten. Das Dach ist noch die ursprüngliche Eichenkonstruktion mit zwei übereinander angeordnet liegenden Stühlen.
Zahlreiche Umbauten und Eingriffe wurden an dem Bauwerk im frühen 18. Jahrhundert vorgenommen. Dazu gehört die Tordurchfahrt, die zwei Backsteinpilaster und ein fein detailliertes Sandsteingebälk rahmen. Ein in den Fries eingelassenes Chronogramm datiert das Portal auf 1704. Letzte größere bauliche Veränderungen wurden Ende des 19. Jahrhunderts ausgeführt. So gestaltete man damals den Nordflügel der Burg von einem Stallgebäude zu einem Gästezimmertrakt um. Im Inneren ist der Festsaal hervorzuheben, der ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert umgestaltet wurde. Freilich behielt man den spätgotischen Sandsteinkamin bei.