Ohne (dsd/aw). Die Hofstelle im südlichen Niedersachsen liegt nahe der niederländischen Grenze und dem Ems-Zufluss Vechte. Zum ursprünglich Korthues genannten Hof gehören neben dem Haupthaus mehrere Nebengebäude. Das niederdeutsche Hallenhaus wurde nach 1660 errichtet. Im Lauf der Zeit wurde das Wohnstallhaus immer wieder verändert und erneuert, wovon Inschriften im Inneren und an der Hauptfassade zeugen. Bis in die 1970er Jahre bewohnt, steht das Haus seither leer und verfällt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für Arbeiten an Dach, Fenster und Türen des Hallenhauses 50.000 Euro zur Verfügung.
Das niedrige Fachwerkhaus mit Ziegelausfachungen wird von einem mächtigen Satteldach gedeckt. Über dem Stallteil ist die Dachneigung noch etwas steiler, da hier die Außenwände niedriger als beim Wohnteil sind und beinahe bis zum Erdboden reichen. Die Giebeldreiecke sind mit Brettern verschalt und das Dach mit Ziegeln gedeckt. Im Inneren des Wohnteils haben sich Details aus allen Zeiten der Nutzung erhalten, besonders erwähnenswert sind seltene Einbauten wie wandfeste Betten, Einbauschränke und die offene Herdstelle.
Dem passionierten Bauforscher und denkmalerfahrenen Eigentümer liegt der Erhalt des seit Jahrzehnten leerstehenden Wohnstallhauses sehr am Herzen. In einem ersten Schritt wurde das Bauernhaus entrümpelt, der Mist aus den Stallungen abgefahren und das 2016 eingestürzte Stalldach abgeräumt. Die Ziegel wurden fachgerecht gelagert, ebenso die nummerierten Balken, die bei der Wiederherstellung des Stalldaches wiederverwendet werden. Gekauft hat das Gebäude die Ems-Vechte-Stiftung, ohne die das im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammende Haus verloren gewesen wäre. Es soll nun einer musealen Nutzung zugeführt werden.
Durch die profunde Kenntnis der Baugeschichte und erhaltene Inschriften kann die Entwicklung des Hauses dargestellt werden. Alltagsgegenstände wurden gesichert und die Ems-Vechte-Stiftung sammelt weitere Exponate, um aus dem Hof das "Zentrum Mensch-Kultur-Landschaft" zu machen.