Ilsede (aw). Noch im vergangenen Jahr war das Bangen um den 1920 erbauten Kugelwasserturm mit anschließendem Umformerhaus auf dem Gelände der ehemaligen Ilseder Hütte ungewiss. Die Zeichen standen auf Abbruch. Eine Initiative versuchte über viele Jahre, das markante Bauwerk zu retten. Weil Verwaltung und Politik die Kosten für einen Erhalt aber als nicht bezahlbar bezifferten, waren alle Hoffnungen beinahe zunichtegemacht. Der Turm braucht eine dringende Sanierung, denn die Standsicherheit ist akut gefährdet. Stark verrostete und somit instabile Stahlstreben und Eisenteile müssen dringend ausgetaucht werden.
Doch nun sieht auf einmal alles ganz anders aus. Wie die "Peiner Allgemeine" berichtet, steht einem Erhalt des Wasserturms nun nichts mehr im Weg. Der Ilseder Bürgermeister Otto-Heinz Fründt (SPD) war vom Gemeinderat mit der Einwerbung von Fördermitteln für die Sanierung beauftragt worden. Und dieser Auftrag hat jetzt wohl zu Erfolg geführt. Fründt berichtet neben dem Bescheid von Bundesmitteln in Höhe von 425.000 Euro auch mit der Zusage von Geldern von EU und Land. Sollte dem so sein, ist ein Abbruch vom Tisch.
Sollten alle Fördermittel fließen, könnte es beinahe unmöglich werden, einen Abbruch genehmigt zu bekommen. Wären da nicht jene Politiker, die nur schwer von einer Sanierung zu überzeugen sind. Denn auch wenn die finanzielle Eigenlast der Gemeinde wesentlich geringer ausfallen würde als überhaupt angenommen, geht es schlussendlich eher um politisches Gerangel als um den Schutz baulichen Erbes in der Heimat.