Scheeßel (pm/aw). Dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Sanierung des Dachs über dem Kornsilo der Wassermühle in Scheeßel und dessen Schieferdeckung 30.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Dr. Wolfram Seibert, Ortskurator Bremen der DSD, bei einem Pressetermin am Dienstag, den 25. April 2023 um 11.00 Uhr an Bärbel Münnich vom Förderverein Scheeßeler Mühle e. V.
Die Gemeinde Scheeßel befindet sich in der Stader Geest zwischen Bremen und Hamburg. Südöstlich des Ortes steht die Wassermühle inmitten einer Teich-Anlage direkt an der Wümme. Schon seit dem Mittelalter ist eine Mühle an dieser Stelle nachweisbar.
Die heutige Scheeßeler Mühle wurde um 1850 als Teil des Wümmegartens, einer Mischung aus Zier- und Nutzgarten, errichtet. Impulse für die Gartengestaltung erhielt der Eigentümer Leopold Müller vermutlich bei einer Englandreise 1857. Das Kornsilo inmitten des Mühlenkomplexes wurde 1884 errichtet.
Das Kornsilo ist ein hoher, ursprünglich schiefergedeckter Backsteinbau, der das kostbare Erntegut schützen sollte. Seine vier Geschosse akzentuieren Gesimse. Zwischen Kornsilo und dem eigentlichen Mühlengebäude trieben zwei Wasserräder die Mahltechnik an. Das Gesamtensemble mit Wohnhaus, weiteren Nebengebäuden und einem bereits von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz geförderten Gartenpavillon liegt malerisch in der Kulturlandschaft.