Ahlhorn (dsd/aw). Für die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten am Gebäude 24 des Fliegerhorstes Ahlhorn in Großkneten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. Der geschichtlich bedeutsame Luftschiffhafen des Ersten Weltkriegs soll zum Museum für die Geschichte des ehemaligen Luftschiffhafens werden. Der Fliegerhorst befindet sich südlich des zu Großenkneten gehörenden Ortsteils Ahlhorn in der flachen Heidelandschaft.
Mit dem Bau begann die kaiserliche Kriegsmarine im Juli 1915. Die gut 400 Menschen zählende Gemeinde wuchs mit der Einrichtung des Luftschiffhafens auf über 2000. Bis die Anlage 1916 in Betrieb genommen wurde, waren ein 260 Hektar großes Flugfeld, vier Luftschiffhallen, ein Gaswerk für den notwendigen Wasserstoff, Verwaltungsgebäude mit Kommandantur, Funkstation, Unterkünfte und ein Kasino entstanden – später kamen weitere Bauten hinzu.
Aus der Erbauungszeit haben sich zwei Gebäude am Eingang erhalten sowie weitere Betriebsgebäude, darunter das Kasino und die Kommandantur. Bei den Backsteinbauten am Eingang handelt es sich um ein Wach- und ein Verwaltungsgebäude, die in etwa spiegelbildlich gestaltet sind. Die einstöckigen Bauten decken hohe Ziegeldächer. An die quadratischen Hauptbauteile mit spitzem Pyramidendach schließen sich rechteckige, Walmdach gedeckte Anbauten an. Schleppgauben und halbrunde Gauben beleben die Dachlandschaft. Die Ziegelfassaden sind durch schlichte Wandvorlagen gegliedert, hochrechteckige Sprossenfenster und Eingangstüren sind symmetrisch verteilt. Bei den übrigen erhaltenen Gebäuden handelt es sich um ähnlich gestaltete Backsteinbauten mit hohen Ziegeldächern.
Von Ahlhorn aus wurden Aufklärungsflüge über der Nordsee aber auch Bombenangriffe gegen Großbritannien durchgeführt. Nach dem Krieg musste die Anlage aufgegeben und die Hallen und das Gaswerk demontiert werden. Im Zweiten Weltkrieg nutzte die Luftwaffe den Fliegerhorst, danach die Royal Air Force, die die Anlage 1958 an die Bundeswehr übergab, die sie wiederum bis 2005 in Betrieb nahm.