Alanbrooke-Kaserne an die Stadt Paderborn verkauft

Das Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne hat die BImA jetzt an die Stadt Paderborn verkauft. Foto: BImA/Hans Blossey

Bonn/Münster (aw). Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und die Stadt Paderborn haben jetzt einen Kaufvertrag über das rund 18 Hektar große Gelände der ehemaligen Alanbrooke-Kaserne unterzeichnet. Dort sollen rund 800 neue Wohnungen entstehen, davon 240 im sozialen Wohnungsbau. Dafür gewährte die BImA der Stadt einen Preisnachlass von sechs Millionen Euro. Für die Stadt Paderborn ist dies der erste Meilenstein im Konversionsprozess.

Die innenstadtnahe Kaserne existiert teilweise bereits seit dem Kaiserreich. Auf ihr befinden sich elf denkmalgeschützte Bauten (Baujahr 1896-1898) sowie ein großer technischer Bereich. Die britischen Gaststreitkräfte gaben die Kaserne nach Aufgabe der militärischen Nutzung Ende 2016 als erste der Paderborner Kasernen an die BImA zurück.

Im Juni 2017 hat die Stadt Paderborn auf der Grundlage eines Nutzungskonzeptes die sogenannte Erstzugriffsoption zur Erfüllung ihrer kommunalen Aufgaben, insbesondere im Rahmen der Daseinsvorsorge, ausgeübt. Der Erstzugriff bietet den Kommunen die Möglichkeit des Erwerbs von Grundstücken zum gutachterlich ermittelten Verkehrswert ohne Bieterverfahren.

Die Kaufverhandlungen wurden in einem konstruktiven Prozess zwischen der Stadt Paderborn und der BImA geführt. „Die Stadt Paderborn ist vorbildhaft für den Konversionsprozess in Nordrhein-Westfalen“, so Dr. Gerald Brummund, Leiter des Geschäftsbereichs Verkauf für Nordrhein-Westfalen bei der BImA. Zur endgültigen Wirksamkeit des Kaufvertrages bedarf es nun noch der Zustimmung des Haushaltsausschusses des Bundestages.

Urbanes Quartier mit rund 800 Wohnungen

Der Stadt Paderborn bietet sich durch den Erwerb der ehemaligen Kaserne die Möglichkeit, in innenstadtnaher Lage ein neues, lebendiges und urbanes Stadtquartier mit rund 800 Wohneinheiten, einer Kindertagesstätte (Kita) und Flächen für Büronutzungen sowie wohnverträglichem Gewerbe zu entwickeln.

Preisnachlass in Millionenhöhe

In dem Kaufvertrag hat die BImA der Stadt für den geplanten Bau der Kita und für den in Teilbereichen der Liegenschaft vorgesehenen sozialen Wohnungsbau umfangreiche Verbilligungen gewährt. So beträgt der Kaufpreisabschlag für jede neu zu schaffende Wohnung im sozialen Wohnungsbau 25.000 Euro, insgesamt sind es sechs Millionen Euro. Hinzu kommt eine Vergünstigung für die Kita in Höhe von 350.000 Euro.

Frühzeitiger Planungsprozess

Den bereits seit 2014 laufenden Planungsprozess, der seinerzeit mit einer Bürgerwerkstatt begann und aktuell im Bebauungsplan Nr. 301 konkretisiert wird, hat die BImA aktiv begleitet und sich an Kosten für Gutachten, Analysen und Planungskonzepten beteiligt. „Stadt und BImA haben sehr eng und zielorientiert zusammengearbeitet“, lobt auch Bernd Grotefeld, Leiter des Geschäftsbereichs Portfoliomanagement für Nordrhein-Westfalen und Projektleiter für den nordrhein-westfälischen Britenabzug bei der BImA, den Verlauf des kooperativen Verfahrens.