Iserlohn (pm/aw). Die Stadt Iserlohn ließ im Stadtteil Wermingsen Sicherungsarbeiten für einen alten Versuchsschacht, der am Wermingser Bach im Bereich Wiesengrund liegt, durchführen. Der vermutlich vor 1837 angelegte Schacht hat eine Tiefe von 20 Metern und einen Durchmesser von zirka 1,5 x 2 Meter. Die Erkundung und Sicherung des alten Schachtes wurde im Zusammenhang mit der Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 376 „Im Wiesengrund“ erforderlich. Der Bebauungsplan soll Gartenlauben auf den verpachteten Flurstücken östlich der öffentlichen Grünanlage aus planungsrechtlicher Sicht ermöglichen und zugleich auf diesen Bereich beschränken. Im Rahmen der Aufstellung des Bebauungsplanes hatte eine gutachterliche Bewertung ergeben, dass von dem dort befindlichen Versuchsschacht auf Galmei eine Tagesbruchgefahr ausgeht. Bei einer Ortsbesichtigung waren im Bereich der vermuteten Lage des Schachtes leichte Senkungen an der Geländeoberfläche zu sehen.
Ende August begannen die Bohrarbeiten zur Schachterkundung. Dazu erfolgten mehrere Bohrungen schräg unter den Wermingser Bach auf die vermutete Lage des Schachtes zu. Anhand von alten Holzresten und Auffüllungen konnte die Lage des Schachtes eindeutig nachgewiesen werden. Seit Anfang der Woche läuft nun die Verfüllung des nicht standsicheren Schachtes mit einem speziellen Bergbaubeton.
Bei den Bohr- und Verfüllarbeiten, die die Fröndenberger Firma Fendesack Geotechnik GmbH & Co KG im Auftrag der Stadt ausführt, wird sichergestellt, dass die Wermingser Bach-Höhle, die in unmittelbarer Nähe des Schachtes verläuft, keinen Schaden durch die Bohrarbeiten oder Verfüllung nimmt. Zudem begleiten zwei Vertreter des an der Dechenhöhle ansässigen Höhlenforschungsvereins „Speläogruppe Letmathe“ die Maßnahme durch Vor-Ort-Begehungen in der Höhle. Sie konnten bislang keine Beschädigungen aufgrund der Bohrarbeiten feststellen.