Duisburg (aw). Der historische Uhrenturm samt weiterer denkmalgeschützter Gebäude des früheren Ausbesserungswerkes der Deutschen Bahn in Duisburg-Wedau sollen ab 2018 umgebaut und zum neuen Domizil von Forschern der heimischen Universität umfunktioniert werden. Seit der Stilllegung des Rangierbetriebs und Schließung des Waggonwerkes seit vielen Jahren schlummert das Gelände den Dornröschenschlaf. Jetzt haben die Stadt, Universität und die städtische Immobiliengesellschaft Pläne zur Umnutzung unterzeichnet. Weil der Neudorfer Campus aus allen Nähten platzt, bietet sich die Brachfläche förmlich an, um neue Pläne zügig umzusetzen.
Die imposante Werkhalle und andere Funktionsbauten des Ausbesserungswerks auf dem rund 90 Hektar großen Areals sollen umfunktioniert werden. Wie "Der Westen" noch 2015 berichtete, möchte die Universität Duisburg-Essen (UDE) 30 Hektar des brachliegenden Areals für einen Campus neu entwickeln, die von Wissenschaftlern an den Hochschulen im Ruhrgebiet sowie in Düsseldorf und Köln gegründet werden. Die restlichen 60 Hektar sollen nach Angaben der DB-Immobilien in einen neuen Stadtteil umfunktioniert werden (wir berichteten).
2018 sollen die Arbeiten am Campus beginnen, bestehende Altbauten saniert, erweitert und umgenutzt, sowie nicht benötigte und nicht denkmalgeschützte Gebäude abgerissen werden. Schon 2020 sollen die Uni-Forscher hier einziehen. Entsprechender Kaufvertrag für die geplante Nutzfläche soll noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Verantwortlich für dieses Projekt ist die Baugesellschaft mbH (GEBAG) - ein Unternehmen der Stadt Duisburg. Professor Dr. Ulrich Radtke - Leiter der Uni - spricht gegenüber der "WAZ" von einem bahnbrechenden Projekt und schwärmt nach Vorstellung der Pläne von einem "Fabrik-Charakter" und "Loft-Charme".
Ob und wann weitere Bauten realisiert werden, wird von Fördergeldern abhängig sein. Das Gelände ist für zukünftige Campus-Erweiterungen groß genug. Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) würdigt die Hochschul-Pläne als positives Signal für die Entwicklung des Wedauer-Areals, das neben den aktuellen Vorhaben auch neuen Unternehmen Platz bieten könnte.