Essen (aw). In Deutschland gibt es nach Angaben der der Bäderallianz Deutschland derzeit rund 6.500 Bäder. In den vergangenen 17 Jahren sind durchschnittlich jährlich 80 Bäder geschlossen worden. Besonders betroffen waren Frei- und Naturbäder. Dieses schleichende Bädersterben muss, so eine zentrale Forderung der Bäderallianz, jetzt endlich beendet werden. Dazu würden kurzfristig für anstehende Sanierungen mindestens 4,5 Mrd. Euro benötigt. Für den laufenden Unterhaltszuschuss seien außerdem jährlich rund 3 Mrd. Euro erforderlich.
Der Sprecher der Bäderallianz Deutschland, Dr. h. c. Fritz Schramma, sagt dazu: „Es darf keine Frage der finanziellen Mittel einer bestimmten Stadt oder Gemeinde sein, ob dort Bäder für das Schulschwimmen zur Verfügung stehen und die Kinder schwimmen lernen können. Bäder, die für die Daseinsvorsorge gebaut werden, müssen auch über ihre gesamte Lebensdauer bei den Betriebskosten bezuschusst werden und bezuschusst werden können, sonst können Sie ihre Aufgaben nicht erfüllen.“
Weiter fordert die Bäderallianz, eine nutzergerechte Verteilung der Wasserzeiten für Öffentlichkeit, Schulen und Vereine sicherzustellen. Die Bäderversorgung für die zu erwartende wachsende Anzahl von Grundschulkindern (Studie Bertelsmann-Stiftung 2017) müsse gesichert, die Schwimmausbildung auf allen Ebenen massiv gefördert werden. Die Zunahme der Zahl der Nichtschwimmer in Deutschland müsse gestoppt werden. Schließlich sei dem fortschreitenden Mangel an Badpersonal entgegenzuwirken. Eine deutliche Steigerung der Qualität des Schwimmunterrichts im Rahmen des Schulsports sei notwendig. Lehrkräfte müssten nach einheitlichen Standards in der Schwimmausbildung und Rettungsfähigkeit ausgebildet und geprüft werden.
Die Bäderallianz Deutschland fordert die Politik auf, jetzt die Weichen für den Erhalt und die nachhaltige Weiterentwicklung der deutschen Bäder zu stellen. Mehr Informationen unter www.baederallianz.de