Iserlohn (aw). Gute Nachrichten für das Rathaus in Iserlohn (Märkischer Kreis). Das dem Architekturstil des Brutalismus zugeordnete, städtische Bauwerk aus dem Jahr 1974 wird mit der Nummer 240 in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Grund dafür ist die staatliche Weisung, wonach das Denkmalschutzverfahren für die Immobilie abgeschlossen ist. Eine erste Bestätigung lieferte Stadtbaudezernent Mike-Sebastian Janke entsprechend eines Berichtes dem "Iserlohner Kreisanzeiger und Zeitung" Ende des letzten Jahres. Und obwohl viele Politiker und Iserlohner BürgerInnen ungläubig den Kopf schütteln, es ist amtlich - und das ist auch gut so!
Angeschoben hatte das Denkmal-Verfahren die Denkmalabteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in Münster. Somit ist die Stadt zukünftig verpflichtet, die Immobilie zu hegen und zu pflegen - simpel gesagt. Denn in anderen Städten - nicht nur in der Bundesrepublik - sind bereits viele Bauwerke der Moderne des gleichen Stils verschwunden. Die Gründe sind immer dieselben: mangelhaftes Verständnis im Umgang mit dem baulichen Erbe. Um im aktuellen Fall vorzubeugen, haben die Denkmalschützer das gesamte Bauensemble begutachtet und entsprechende Maßnahmen eingeleitet.
Unter Denkmalschutz stehen also zukünftig der Altbau von 1974, also die äußere Architektur und das Foyer. Dies bedeutet, dass man in Zukunft im inneren der Immobilie gestalten darf, wie man möchte. Und tatsächlich steht schon eine millionenschwere Sanierung an. Diese ist Bestandteil der gesamten Neugestaltung des Schillerplatzes. Erste Arbeiten am Gesamtprojekt beginnen dieses Jahr, 2022/23 soll die Kernsanierung des Rathauses starten. Den neuen Denkmalschutz-Status möchte die Stadt im Rahmen der "Regionale 2025" nutzen, um Fördertöpfe anzuzapfen. Hierfür werden nach Angaben von Experten rund 20 Millionen Euro benötigt.