Eicklingen-Schepelse (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die diesjährige Dach- und Giebelsanierung am Bauernhaus Zum Hoope in Eicklingen-Schepelse 50.000 Euro zur Verfügung. Die Hofstelle liegt mit weiteren frühneuzeitlichen Hofanlagen am Rand des kleinen Dorfes in landwirtschaftlich geprägter Umgebung. Das im 16. Jahrhundert errichtete Haus mit der umgebenden Hofanlage hat ein denkmalverständiger Eigentümer für seine beiden Töchter erworben, die hier dem Denkmal zuliebe teils unter recht einfachen Bedingungen leben.
Laut einer lateinischen Inschrift wurde das Haus im Kern 1560 errichtet und ist somit das zweitälteste Fachwerk in Niedersachsen. Erweitert wurde der Bau laut einer Inschrift am Wirtschaftsgiebel "Anno 1630". Im 19. Jahrhundert wurde das Haus umgebaut und der Dachstuhl erneuert. Eine letzte Renovierung insbesondere des Wohnteils fand in den 1980er Jahren statt.
Das Zweiständerhaus deckt ein mächtiges Walmdach mit handgestrichenen Ziegeln. Der Wirtschaftsgiebel ist mit einem großen Tor besonders repräsentativ als Schaugiebel ausgestaltet. Ihn zieren eine Inschrift und geschnitzte Schuppen- und Facettenmuster. Das vorkragende Obergeschoss stützen beschnitzte Knaggen. Die Gefache des Eichenfachwerks sind mit Backsteinen ausgemauert, im oberen Bereich des Wirtschaftsgiebel aber nur mit hölzernem Stakengeflecht geschlossen, sodass die Luft im Heuboden zirkulieren kann. Im Innern ist die historische Struktur gut erkennbar. Dem Vorschauer mit kleinem Stall und Werkstatt folgen die Diele zur Aufnahme des Ernteguts und der über die ganze Breite des Hauses reichende Flett - der Hauptwohnbereich - sowie das abschließende Kammerfach mit den Schlafräumen.
Neben der Dachdeckung mit historischen Ziegeln ist vor allem die statische Sicherung dringend notwendig. Der Wirtschafsgiebel mit Hauptzugang wurde in der Vergangenheit durch Ausbau von Deckenbalken konstruktiv vom Bau getrennt und muss wieder angebunden werden. In der Folge haben sich die Luchtbalken, die den im ursprünglichen Ausmaß erhaltenen Flettbereich überspannen, aus ihren Auflagern gelöst. Auch fehlen Queraussteifungen der riesigen Dachflächen, sodass der Bau aus statischer Sicht gewissermaßen „aus Gewohnheit“ stehen bleibt. Das Gesamtkonzept sieht neben der Wohnnutzung eine öffentliche Nutzung von Haupthaus und Hof vor. Dazu passt, dass die neuen Bewohner als Tischler und Töpfer ihre Erzeugnisse am künftigen Kunsthandwerksstandort anbieten wollen.