Duisburger sollen bei Entwicklung des Güterbahnhofs mitreden

Ehemaliger Güterbahnhof in Duisburg. Foto: rottenplaces Archivfoto.

Duisburg (aw). Auf dem Areal des ehemaligen Güterbahnhofs in Duisburg ist in den vergangenen Jahren nicht viel geschehen. Wie jetzt bekannt wurde, wollen Stadt und die Duisburger Baugesellschaft Gebag die Duisburger nun mit in die Entwicklung einbeziehen. Derzeit spricht die Gebag mit Politikern und der Wirtschaft, um entsprechende Ideen zu kreieren. Ab dem Spätsommer sollen dann die Duisburger bei sogenannten Themen-Werkstätten mitarbeiten können.

Planungen für das Areal

2009 gab es Pläne für einen Büropark mit dem Namen "Duisburger Freiheit". Die Pläne hierfür wurden bereits seit 2005 vom britischen Architekten Norman Foster erarbeitet. Nachdem die Planungen dafür jedoch lange Zeit nur schleppend vorankamen, gab es Pläne für ein Designer-Outlet-Center (DOC) auf dem Gelände, die jedoch im September 2017 per Bürgerentscheid gestoppt wurden. Im Oktober 2018 kaufte die Gebag das gesamte Grundstück des Güterbahnhofs. Die Baugesellschaft möchte sich an den Forster-Plänen orientieren. Was genau auf die Gebag auf dem Areal plant, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Pläne für einen Möbel- oder Teppichmarkt sind jedenfalls vom Tisch.

Die Gebag plant nach eigenen Angaben auf dem rund 30 Hektar großen Areal keine eigenen Bauinvestitionen. Vielmehr möchte man sich auf die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts der Flächen, die Baufreimachung inklusive Rückbau der Güterbahnhof-Gebäude und die federführende Vermarktung des Geländes an mögliche Investoren konzentrieren.

Loveparade-Unglück

Am 24. Juli 2010 fand die Loveparade 2010 in Duisburg auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs unter dem Motto "The Art of Love" statt. Erstmals handelte es sich dabei um eine Veranstaltung in einem umzäunten Areal. Beim durch dichtes Gedränge im Eingangsbereich, in und bei der Unterführung Karl-Lehr-Straße, ausgelösten Unglück bei der Loveparade 2010 kamen als Folge bis zum 28. Juli 2010 21 Menschen ums Leben. Mehr als 650 weitere Personen wurden bei der Veranstaltung verletzt, etwa 40 davon schwer. Im Strafprozess, der im Dezember 2017 begann, hatte das Landgericht Duisburg das Verfahren im Februar 2019 gegen sieben von zehn Angeklagten eingestellt. Drei Angeklagte lehnten die Einstellung ab, für sie wird der Prozess weitergehen.