Bad Godesberg (aw). Die ehemalige Botschaft der Arabischen Republik Syrien an der Andreas-Hermes-Straße steht zum Verkauf. Die Immobilie mit seiner orientalischen Innenreinrichtung galt als exotischste Botschaft am Rhein, war von 1990 bis 2003 aktiv und ist einer der wenigen erhaltenen Botschaftsneubauten in Bonn, die mit der Zielsetzung einer Repräsentation durch landestypische Merkmale errichtet wurden.
Das Botschaftsgebäude orientiert sich am Damaskus des 8. Jahrhunderts während der Herrschaft der Dynastie der Umayyaden. Unter breitem Mittelrisalit wird das Eingangsportal der Kanzlei mit einer hölzernen Doppeltür von einem gestuften Gewände eingefasst, die der spärlichen Fenster bestehen aus rotem Granit. Die innere Ausgestaltung des Baus, darunter der zweigeschossigen Hallen, gilt als besonders prachtvoll. Die Böden sind mit Marmor eingelegt, Wände und Decken golden ornamentiert oder mit Intarsien dekoriert. Im Keller findet sich ein Hammām, ein arabisch-islamisches Dampfbad. Der Innenhof der Residenz ist mit Springbrunnen und war ursprünglich auch mit Schlingpflanzen ausgestattet.
Zuständig für den Verkauf der Immobilie ist das Bonner Maklerhaus R. Dieter Limbach Immobilien. Dieses hatte sich um den Auftrag bemüht und im Mai grünes Licht vom Geschäftsträger der Botschaft Bashar Alassaed persönlich bekommen. Mindestens 2,5 Millionen Euro soll die einstige Botschaft im Rahmen eines Bieterverfahrens mindestens bringen. Der Zustand ist, trotz des langen Leerstands nach Angaben des Maklerhauses gut. Der Bebauungsplan sieht an dieser Stelle Verwaltung und Büros vor. Da das Gebäude über keinen Denkmalstatus verfügt, kann es auch abgerissen werden.