Bünde (aw). Zehn Jahre stand das ehemalige Kurhaus Ernstmeier in Randringhausen leer und verfiel zusehends. Vandalen hatten der baulichen Substanz aber auch dem Inventar schwer zu schaffen gemacht. Als man kürzlich Patientenakten im Gebäude fand, geriet das Kurhaus wieder in de Schlagzeilen. Jetzt kehrt die Hoffnung zurück, denn die Immobilie hat einen neuen Eigentümer. Dabei handelt es sich um einen Immobilienmakler aus Bünde. Dieser hatte das ehemalige Kurhaus vom alten Eigentümer übernommen, der die Gebäude gemeinsam mit seiner Schwester von der Mutter geerbt hatte. Als diese 2017 starb, war der alte Eigner alleiniger Erbe. Im Sommer dieses Jahres wurde der Kaufvertrag besiegelt.
Der neue Eigentümer könnte sich verschiedene Lösungen für das alte Kurhaus vorstellen, auch wenn dieses in einem Kurgebiet liegt und aus diesem Grund nur als Kurhaus genutzt werden kann. Gegenüber der "Neuen Westfälischen" verriet der Immobilienmakler, nach der Entkernung des Gebäudes soll dieses erst einmal verschlossen werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dann wolle man sich einen Überblick über den aktuellen Zustand verschaffen. Ob die Immobilie als reines Kurhaus wieder zum Leben erweckt werden kann, ist offen. Vorstellen kann sich der neue Eigentümer aber integrierte Konzepte für Vereine und Jugendliche. Gespräche mit den Nachbarn sollen geführt und Ideen "aufgeschnappt" werden.
Der alte Eigner hatte im Kooperation mit der Polizei und dem Landesbeauftragten für Datenschutz die sensiblen Patientenakten aus dem Haus geholt und diese zuerst geschreddert, dann entsorgt. Die noch im Hause verbliebenen Papiere seien nicht entzifferbar, würde aber auch noch entfernt. Für den alten Eigentümer endet mit dem Um- bzw. Neubau eine Familienhistorie. Dann wird das Kurhaus Ernstmeier Geschichte sein.