Ehemaliges Pumpwerk Uerdingen erhält weitere Fördermittel

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Krefeld (aw). Das ehemalige Pumpwerk Uerdingen erhält 360.000 Euro für die Betoninstandsetzung des Tragwerks der Klärhalle, Sanierung des Ziegelmauerwerks in den Kanälen, Entrostung und Konservierung des Hallenkrans und der Schieberanlage, Sanierung Blockstufen Eingang, Rückbau Betoninstallationen der 80er Jahre, Ertüchtigung Rampe, Sanierung der Fenster, Restaurierung der Türen, Sanierung der Terrazzoböden vom Land Nordrhein-Westfalen.

Die Crefelder Reinigungsanlage, so der frühere Name, diente von 1910 bis zum Jahr 1962 der Säuberung des Abwassers am Rundweg. Danach wurde die Anlage bis 1996 nur noch als Pumpwerk genutzt. Es ist mit dem Pumpwerk Niederrad in Frankfurt am Main in Deutschland, mit der Kläranlage Stará čistírna in Prag-Bubeneč in der Tschechischen Republik, eine der drei letzten drei erhaltenen Kläranlagen aus der Gründungszeit der Stadtentwässerungen. Nachdem das Klärwerk 1996 wieder außer Betrieb gesetzt wurde, erstellten Gutachter eine umfangreiche Dokumentation der entstandenen Schäden und es wurden Angebote zur Sanierung eingeholt. Diese wurde allerdings von der Stadt Krefeld nie ausgeführt.

Nach weiteren 20 Jahren des Leerstands und fortschreitenden Vandalismus kauften 2018 vier Freunde nach vier Jahren Verhandlungen mit der Stadt Krefeld das Klärwerk. Seitdem wird es instand gesetzt und ist bereits bei Führungen zugänglich. Die Denkmalförderung des Landes Nordrhein-Westfalen und ein Denkmal Sonderprogramm der Bundesregierung unterstützen diese Arbeiten.

„Das historisch-kulturelle Erbe unseres Landes Nordrhein-Westfalen gibt uns Geschichte und Geschichten und ist ein lebendiger Wissensschatz für alle Generationen. Mit dem Landesprogramm zur Erhaltung und Pflege unserer Denkmäler 2022 können 362 denkmalpflegerische Einzelprojekte in Höhe von rund 28,5 Millionen Euro unterstützt werden. Damit werden Investitionen von über 103,6 Millionen Euro, die durch Privateigentümer*innen, Kirchen, Kommunen, Vereine und Stiftungen getätigt werden, finanziell durch das Land Nordrhein-Westfalen begleitet“, so Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Zusätzlich zum Denkmalförderprogramm 2022 beteiligt sich das Land mit 2,3 Millionen Euro an den Restaurierungsarbeiten an Kirchenbauten von besonderer Bedeutung, wie etwa dem Kölner Dom oder St. Maria zur Wiese in Soest. Zudem wird die Arbeit der Jugendbauhütten weiterhin mit 100.000 Euro unterstützt.

Insgesamt hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen seit 2017 bis einschließlich 2022 rund 208 Millionen Euro für Denkmalschutz und Denkmalpflege zur Verfügung gestellt. Das ist fünfmal mehr Geld als unter der Vorgängerregierung.

„Denkmalpflege und Denkmalschutz sind zentrale Bestandteile von Heimat. Es ist das kulturelle Erbe, es ist das Gedächtnis unseres Landes, das wir als heutige Generationen auch für die nachkommenden Generationen verfügbar zu halten haben, um aus der Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft zu lernen. Nur mit den zahlreichen Privatpersonen, Vereinen, Kirchen, Kommunen und Initiativen ist es möglich, die das historisch-kulturelle Erbe zu schützen, zu pflegen und zu erhalten“, so Ministerin Scharrenbach.