Oberhausen (pm/aw). Im Bereich der Anschlussstelle „Oberhausen Zentrum“ an der A42 baut die Emschergenossenschaft ein neues Pumpwerk als Ersatz für das direkt benachbarte und in die Jahre gekommene Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen. Die Bauarbeiten starten im Juni und werden bis voraussichtlich 2025 andauern.
Nach über 70 Jahren ist die Technik des Pumpwerks Oberhausen-Eisenheim, welches aktuell von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen betrieben wird, veraltet. Da eine umfassende Sanierung nicht wirtschaftlich wäre, errichtet die Emschergenossenschaft ein neues Pumpwerk – direkt neben der alten Anlage. Die Investition liegt bei rund 20 Millionen Euro.
Herausfordernd ist hierbei nicht nur der Bau im laufenden Betrieb, sondern auch die räumliche Situation: Das Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim liegt unmittelbar an der Autobahn-Auffahrt „Oberhausen Zentrum“ im Dreieck zwischen der B223, der A42 und der Emscher. Um Ablenkungen für die Autofahrenden zu vermeiden, wird die Baustelle zur Autobahnseite hin blickdicht abgezäunt.
Sobald der Neubau fertiggestellt wurde, wird die alte Anlage zurückgebaut. Parallel nimmt die Emschergenossenschaft bereits den Betrieb des neuen Pumpwerks Oberhausen-Eisenheim auf. Anlaufen werden die fünf Pumpen dann aber erst bei starken Regenfällen, denn dann wird das nicht-klärpflichtige Regenwasser aus den nahe gelegenen Regenwasserbehandlungsanlagen zum Pumpwerk geleitet, von wo aus es über den Deich gehoben und in die Emscher eingeleitet wird.
Regenwasserbehandlungsanlagen
Fertiggestellt wurden die zwei Regenwasserbehandlungsanlagen an der Kanalstraße und Wittekindstraße 2021 im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau durch die Emschergenossenschaft – in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf, der Stadt Oberhausen und den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen.
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.
Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen erhalten die Gewässer also weitestgehend sauberes Wasser, während die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet werden. Das ist nicht nur ökologisch äußerst sinnvoll, sondern auch ökonomisch – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört sauberes Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.