Siersdorf (dsd/aw). Trotz großer Bauschäden besitzt die Deutschordens-Kommende in Aldenhoven-Siersdorf (Kreis Düren) eine besondere historische und architektonische Bedeutung als Komturei des Deutschen Ordens. Wenn es nach dem Willen des Fördervereins Kommende Siersdorf, des Vereins "Festung Zitadelle Jülich" und des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz geht, soll einmal ein Dokumentationszentrum für die Geschichte des Deutschen Ordens dort einziehen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt das Vorhaben, deswegen hat sie in den vergangenen drei Jahren insgesamt 50.000 Euro für Restaurierungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.
Auch in diesem Jahr kann die Denkmalschutzstiftung die Bemühungen dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, weiter unterstützen, diesmal mit 15.000 Euro für die Fortführung und den Abschluss der Westturmsicherung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbrachte Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land der DSD, an den Vorsitzenden des Fördervereins der Kommende, Guido von Büren, im Dezember letzten Jahres.
Eine wasserumwehrte Burganlage gelangte 1219 an den Deutschen Orden und diente mit ihrer Vorburg und den umgebenden Ländereien als landwirtschaftliches Gut und Kommende. Heute liegt die Ruine der Deuschordens-Kommende Siersdorf am Rand des Ortes neben dem einst zugehörigen Gutshof und der Kirche.
Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts kam die Kommende in den Besitz der Ordensballei Alden-Biesen. Im 3. Geldrischen Erbfolgekrieg 1543 wurde sie zerstört. 35 Jahre später ließ sie der Landkomtur Heinrich von Reuschenbach in Formen der Renaissance wiederaufbauen. Um 1750 erfolgten barocke Umbauten und Erweiterungsmaßnahmen. Das aus der Renaissance stammende Herrenhaus, ein zweigeschossiger Rechteckbau über hohem Kellergeschoss mit vier quadratischen Ecktürmen und einem turmartigen Mittelrisalit auf der Hofseite, erhielt hohe Stichbogenfenster. Das Haus besteht aus Backsteinmauerwerk, das natursteinerne Eckquader und Gewände gliedern. Der Unterbau ist aus rustizierten Blausteinquadern gemauert. Im Zweiten Weltkrieg brannte das Haus aus und verlor seine Dächer und Decken.