Düsseldorf (pm/aw). Die Jamestown Europe GmbH hat in Zusammenhang mit dem vom Voestalpine Konzern geplanten Verkauf des Areal Böhler in Düsseldorf exklusive Kaufverhandlungen gestartet. Der Kauf wird im ersten Quartal 2023 erwartet. Voestalpine will mit dem Grundstücksverkauf das Kerngeschäft stärken und mit den frei gewordenen Mitteln in weitere technologische Innovationen und Zukunftsprojekte investieren. Das Unternehmen wird die für den eigenen Bedarf genutzten Flächen am Standort nach dem Verkauf anmieten.
Auf dem 230.000 m² großen Areal stehen etwa 40 Gebäude mit einer Vermietungsfläche von rund 125.000 m². Dort sind aktuell rund 180 Firmen und selbstständige Gewerbe mit rund 1.200 Beschäftigten angesiedelt. 1914 als Stahl-Standort mit Schmiede-, Glutofen- und Kaltstahlhalle errichtet, tragen große Produktionshallen aus Backstein und der weithin sichtbare Böhler Schornstein zum Charme des Geländes bei. Mehrere Hallen mit über 18.500 m² sind heute ein beliebter Veranstaltungs- und Messeort in Düsseldorf.
Jamestown übernimmt auch die Mitarbeiter der Standortverwaltung und sichert damit die Kontinuität in der Mieterbetreuung.
1914 kaufte die österreichische Fa. Böhler das Büdericher Grundstück und begann ein Jahr später mit der Stahlproduktion der Böhler-Werke. Das Pförtnerhaus wurde auf Düsseldorfer Grund errichtet, so dass die neue Firma die begehrte Düsseldorfer Postanschrift erhielt. Die Stahlproduktion lief insbesondere in den beiden Weltkriegen auf Hochtouren. Ende 1970 waren noch ca. 4500 Menschen in den Werken beschäftigt. Die Produktion in der Schmiede und im Stahlwerk wurde 1993 eingestellt.