Lage (lwl). Vertreter aus europäischen Ziegeleimuseen, Historiker, Archäologe, Architekten, Denkmalschützer und Vertreter der Ziegelindustrie treffen sich von Sonntag (2.7.) bis Dienstag (4.7.) zu einer internationalen Fachtagung im LWL-Ziegeleimuseum Lage. Das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) ist zum zweiten Mal Gastgeber des Treffens, das der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie jedes Jahr an einem anderen Ort veranstaltet.
Die 24. Tagung widmet sich schwerpunktmäßig der regionalen Ziegeleigeschichte. Der Montag (3.7.) steht ganz im Zeichen der Ziegelindustrie in der ehemaligen Grafschaft Lippe sowie der Geschichte der lippischen Wanderziegler und ihrer Familien. "Wem ist schon bekannt, dass die Ringöfen eines Bauunternehmens aus Lage-Lippe Ende des 19. Jahrhunderts zum Exportschlager wurden und in Deutschland wie im europäischen Ausland gefragt waren? Und wer kennt die wechselhafte Geschichte der ehemals bedeutenden Lippischen Thonwarenfabrik?", nennt Dr. Andreas Immenkamp vom LWL-Industriemuseum einige Fragen, mit denen sich die Fachleute beschäftigen. Lippische Ziegler haben in vielen Regionen Deutschlands und im europäischen Ausland Spuren hinterlassen. Die Wissenschaftler tauschen ihre Forschungsergebnisse dazu aus.
Am Dienstagvormittag (4.7.) steht die Ziegelarchitektur des Historismus im Fokus der Tagung, wozu bereits am Sonntag eine Exkursion nach Bielefeld auf dem Programm steht. Was ist überhaupt Historismus in der Architektur? Gibt es in Deutschland regionale Unterschiede, und wie präsentiert sich der Historismus in Europa? Referenten aus der Schweiz, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland geben Antworten und stellen dazu herausragende Beispiele historistischer Ziegelarchitektur in ihren Herkunftsländern vor.
Tagungsprogramm online unter www.lwl.org/industriemuseum/museum/tagungen