Ibbenbüren verabschiedet sich endgültig vom Bergbau

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nimmt ein Stück Steinkohle entgegen. Foto: RAG Aktiengesellschaft/Ina Fassbender

Ibbenbüren (wh). Ministerpräsident Armin Laschet hat bei der Abschiedsveranstaltung „Letztes Fördergefäß“ auf der Schachtanlage von Oeyenhausen in Ibbenbüren ein letztes Förderstück Kohle in Empfang genommen. Damit endet dort die Geschichte des Bergbaus, die bis ins 15. bzw. 16 Jahrhundert zurückreicht. 400 geladene Gäste, Belegschaftsmitglieder und Vertreter der Mitbestimmung nahmen gemeinsam Abschied von einer traditionsreichen Industriebranche im Tecklenburger Land.

Neben dem Ministerpräsidenten konnte Dr. Heinz-Werner Voß, Sprecher der Geschäftsführung, auch den IG-BCE-Vorsitzenden Michael Vassiliadis, NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann, die Präsidentin des Bezirksregierung Münster Dorothee Feller, den Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn, den gesamte Vorstand der RAG-Stiftung, Landrat Dr. Klaus Effing sowie die Bürgermeister der Kohlekommunen begrüßen.

„Wir ziehen heute das letzte Fördergefäß in Ibbenbüren“, sagte Volker Krause, Sprecher der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH. Für die eingeladenen Bergleute und alle, die auf der Zeche in Ibbenbüren gearbeitet haben, sei das ein sehr emotionaler Tag, so Krause. Neben Laschet erhielt auch Ibbenbürens Bürgermeister Dr. Marc Schrameyer eines der letzten Förderstücke. „Wir wollen uns in Dankbarkeit vor denen verneigen, die unser Land groß gemacht haben“, zollte Laschet den Bergleuten seinen Respekt. Peter Schrimpf skizzierte in seiner Rede die Bedeutung des Ibbenbürener Reviers für die sozialverträgliche Umsetzung des Steinkohlefinanzierungsgesetzes und sagte den Mitarbeitern Dank für ihre Leistungen, Tugenden und Werte.

Der Betriebsratsvorsitzende Uwe Wobben dankte in seiner Ansprache der Mannschaft für ihre Leistung und die hohe Motivation bis zuletzt. Dr. Klaus Effing und Dr. Marc Schrameyer, Bürgermeister der Stadt Ibbenbüren, würdigten die Bedeutung des Bergbaus sowie seiner Werte für die Region und zeigten sich zuversichtlich, den Strukturwandel erfolgreich zu gestalten.

In den kommenden Monaten werden in Ibbenbüren, dem nördlichsten Steinkohle-Bergwerk Deutschlands, alle wassergefährdenden Dinge wie Maschinenteile und verschiedene Betriebsstoffe ans Tageslicht geholt. Noch in 2019 kommt der Deckel drauf; die sechs Schächte sollen dann verschlossen werden.

Das offizielles Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland ist am 21. Dezember. Dann wird das letzte Stück Kohle auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier übergeben.