Dortmund (dsd/aw). Mit 100.000 Euro beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Gesamtinstandsetzung des „Tempels der Ruhe“ von Schloss Bodelschwingh in Dortmund. Den dazugehörenden Fördervertrag überbrachte Karin Lehmann, Ortskuratorin Dortmund der DSD, jetzt an Felix Freiherr zu Innhausen und Knyphausen. Die Förderung wird möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Schloss Bodelschwingh liegt am Rand des einstigen Dorfes und heutigen nach Dortmund eingemeindeten Stadtteils gleichen Namens. Die repräsentative Wasserschlossanlage ist von Gräften und einem großen Park umgeben. Das Schloss war Stammsitz der Familie von Bodelschwingh und ging in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Heirat an die Reichsfreiherren zu Innhausen und Knyphausen, in deren Besitz sich die Anlage noch heute befindet.
Die Schlossanlage besteht aus der südwestlich vorgelagerten Vorburg mit dem vermutlich vor 1300 entstandenen steinernen Vogtsturm, einer zum Herrenhaus führenden, um 1605 errichteten dreibogigen Brücke und dem im Hausteich auf einer Insel liegenden, zweigeschossigen, zweiflügeligen, verputzten Herrenhaus. Der Tor- und Treppenturm mit achteckigem Spitzhelm wurde 1565 errichtet. Im Winkel der beiden Flügel befindet sich ein neubarockes Portal. Eckquaderungen gliedern die Fassaden. An der West- und Ostecke erheben sich quadratische Pavillontürme mit Welschen Hauben. Nach Westen schließt sich ein Landschaftsgarten an, der in den hausnahen Bereichen nach Plänen von Eduard Petzold 1869 gestaltet wurde. Ein Gartenparterre stammt noch aus dem 17. bzw. 18. Jahrhundert.
Zur Gesamtanlage gehört, ein wenig vom Schlossbau im Park gelegen, der sogenannte Tempel der Ruhe. Er wurde 1802 bei der Anlage des Familienfriedhofs als Gruft und Andachtsraum genutzt. Der klassizistische Tempel ist als achteckiger, auf Steinsäulen ruhender Monopteros gestaltet. Auf einem zweistufigen Podest stehen kannelierte dorische Säulen. Das Zentrum des Tempels bildet ein runder, einst mit einer Urne versehener Grabaltar, der im Relief hängende Tücher zeigt. Eine verschieferte Schweifkuppel mit architektonischer Illusionsmalerei überspannt den Bau. Unter der Basis des Gebäudes befindet sich die Gruft.