Hamm (aw). Nach stärkeren Regenereignissen in Hamm-Süd und -Mitte wird ein Teil des Niederschlagswassers durch einen Düker, dem sogenannten Eisenbahndüker, unter dem Datteln-Hamm-Kanal in die Lippe geleitet. Dieses „Tunnelbauwerk“ verläuft seit 1913 ausgehend von der Hafenstraße auf östlicher Seite parallel zur der Bahnbrücke und muss altersbedingt neu gebaut werden. Für Vorbereitungsarbeiten sperren der Lippeverband und die Stadt Hamm ab dem 14. Mai den Geh- und Radweg auf dem Mitteldeich für eine Woche.
Während der Sperrung findet die Sondierung eines Blindgängerverdachtspunktes statt. Bereits in den Tagen vorher entfernt der Lippeverband dazu Wasserbausteine an der Böschungsseite der Lippe, die anschließend wieder eingebaut werden. Aktuell laufen die Entwurfsplanungen für das Projekt an. Ab dem Spätsommer 2021 sollen dann die eigentlichen Arbeiten zum Neubau des Dükers beginnen. Dieser wird allerdings nicht mehr parallel zur Bahnlinie verlaufen, da für die Herstellung des neuen Dükers in die Lippe eine ausreichend große Fläche des Mitteldamms benötigt wird. Diese steht weiter östlich auf dem Mitteldamm zur Verfügung.
Der neue „Eisenbahndüker“ wird voraussichtlich eine Länge von ca. 125 Meter und einen lichten Durchmesser von 2 Metern haben. Auf der Seite an der Hafenstraße liegt er in einer Tiefe von circa 15 Metern und erreicht in einer Tiefe von rund 16,5 Metern den Mitteldamm zwischen Lippe und Datteln-Hamm-Kanal. Das Niederschlagswasser wird im freien Gefälle durch das Dükerrohr fließen.
Als öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband betreiben der Lippeverband und die Stadtentwässerung Hamm des Lippeverbandes in Hamm 9 Kläranlagen, 87 Pumpwerke, 143 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und 787,6 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhalten der Verband und die Stadtentwässerung in Hamm rund 46,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 24,8 Kilometer zur Lippe zählen.