Hamm (pm/aw). Mit der Beurkundung des letzten Kaufvertrages ist das Neubaugebiet „Auf dem Beisenkamp“ komplett und die ehemals von den britischen Streitkräften genutzte Cromwell-Kaserne in Hamm endgültig Geschichte. Die Vermarktung der stadtnahen Grundstücke, auf denen Einfamilienhäuser und Reihenhäuser entstehen, war im März 2017 gestartet und auf großes Interesse gestoßen. Das ehemalige Kasernengelände in Hamm/Westfalen wurde in den Jahren 1935/36 als Panzerjägerkaserne auf einer Fläche von fast neun Hektar errichtet. Nach Kriegsende bis in die 1990er Jahre nutzte es eine Panzertransporteinheit der britischen Rheinarmee unter der Bezeichnung „Cromwell Barracks“. Die Liegenschaft war ursprünglich mit 23 Gebäuden und Hallen bebaut. In den Jahren 1991/2001 erfolgte die Rückgabe der Kaserne an die damalige Bundesvermögensverwaltung.
Erste Verwertungsversuche des Verkaufsteams Dortmund scheiterten, die Gesamtfläche im Zuge von Inserierungsverfahren für eine Wohnbaunutzung zu vermarkten. Aufgrund von zunehmenden Verkehrssicherungsproblemen und zur Steigerung der Marktgängigkeit ließ die BImA das Gelände in den Jahren 2008/2009 vollständig zurückbauen.
Das Verkaufsteam schrieb die Gesamtliegenschaft anschließend im Rahmen eines EU-weiten Verfahrens zum Verkauf aus. Nachdem auch dieses Verwertungsverfahren nicht zum gewünschten Erfolg führte, vereinbarte die BImA mit der Stadt Hamm, die Verwertung der Liegenschaft im Wege der Einzelvermarktung von Baugrundstücken an Privatpersonen durchzuführen. Zu diesem Zweck wurde ein neuer städtebaulicher Rahmenplan erstellt und auf dessen Grundlage die Bauleitplanung bis zur Rechtskraft des Bebauungsplans fortgeführt. Darauf folgte die Erschließung der Gesamtliegenschaft im Auftrag und auf Kosten der BImA.
Das Bauleitplanverfahren wurde im Oktober 2014 mit der Rechtskraft des Bebauungsplans Nr. 01.113 „Auf dem Beisenkamp“ abgeschlossen. Nachdem die Stadt Hamm und die BImA Ende 2016 auch den Erschließungsvertrag abgeschlossen hatten, begann im März 2017 die Verwertung der insgesamt 109 Baugrundstücke für eine Einfamilien- und Doppelhausbebauung. Parallel zu den Erschließungsmaßnahmen, die insgesamt drei Bauabschnitte umfassten, startete die Vermarktung des ersten Bauabschnitts im März 2017 mit der Inserierung von 43 Einzelgrundstücken. Die Resonanz auf die Marktabfrage war überwältigend und übertraf bei weitem die Erwartungen – sowohl hinsichtlich der Anzahl der Kaufanfragen als auch der eintreffenden Kaufpreisangebote. Innerhalb kürzester Zeit konnte die BImA alle 43 Baugrundstücke verkaufen. Von Februar 2018 bis März 2019 offerierte die Bundesanstalt dann die 54 Baugrundstücke des zweiten Bauabschnittes im Rahmen von insgesamt fünf Marktabfragen.
Den dritten und letzten Bauabschnitt mit insgesamt zwölf Baugrundstücken platzierte sie in zwei weiteren Inserierungen von September 2019 bis Oktober 2020 erfolgreich am Markt. Bei allen Marktabfragen überstieg die Nachfrage nach den Baugrundstücken deutlich die jeweilige Anzahl der angebotenen Flächen. Nach nur dreieinhalb Jahren konnte die BImA mit Kaufvertrag vom 17. Dezember 2020 das letzte Baugrundstück veräußern. Bei insgesamt 109 Grundstücken konnten damit die Voraussetzungen für die Schaffung neuen Wohnraums durch den Neubau von Einfamilien- und Einfamilienreihenhäuser hergestellt werden.