Platz für Gewerbe und Universität auf alter Industriebrache

Von links nach rechts: Dr. Roland Arnz, AAV-Geschäftsführer, Simone Raskob, Umweltdezernentin in Essen, Thomas Kufen, Oberbürgermeister in Essen. Foto: AAV

Essen (aw). Direkt nördlich des Essener Campus‘ der Universität Duisburg-Essen (UDE) saniert der AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung gemeinsam mit der Stadt Essen weitere 2,5 Hektar des insgesamt etwa sieben Hektar großen Thurmfeldareals. Damit schafft der Verband auf einem Teil der alten Industrie-Brache die Voraussetzung für Bauprojekte der Universität für neue Forschungsgebiete. Daneben sieht der Entwurf des Bebauungsplans weitere gewerblich-universitäre Nutzungen der Fläche vor.

Bereits im Oktober 2021 soll das Flächenrecycling abgeschlossen sein. Am 7. Juni hatte das vom AAV beauftragte Unternehmen damit begonnen, die Fläche zu roden und zu entmüllen, erste Fundamente auszuheben und Wurzel-Stubben zu entfernen. Sobald auch die Mauer um das alte Werkgelände zurückgebaut ist, geht es an die Erdarbeiten, das heißt vor allem: Die alte Schwarz- und Betondecken-Versiegelung verschwindet und unterirdische Einbauten werden enttrümmert. Belastetes Material wird dann abtransportiert und fachgerecht entsorgt, die Fläche anschließend mit geeignetem, standorteigenem Material wieder aufgefüllt. Als Maßnahmenträger der Altlastensanierung und des Flächenrecyclings übernimmt der AAV von den Gesamtkosten in Höhe von 1, 5 Mio. Euro 80 %. Der Rest wird von der Stadt getragen.

Das Thurmfeldareal zwischen der Bottroper und der Hilgerstraße hatte seit den 1970er Jahren weitgehend brach gelegen. Auf dem westlichen Teil der Fläche stand zwischen 1867 und 1979 das städtische Gaswerk, östlich davon betrieb die ehemalige Maschinenbau AG Union zwischen 1877 und 1943 ein Werk. Beide hatten den Boden im Laufe der Jahrzehnte unter anderem mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK), Mineralöl-Kohlenwasserstoffen, Blei und Arsen belastet, so dass eine neue Nutzung ohne eine vorherige aufwendige Sanierung nicht möglich war. Auf dem ehemaligen Gaswerksstandort wurde der Boden zusätzlich mit Cyaniden belastet.

Nach der Sanierung einer ersten Teilfläche an der Bottroper Straße ließ die Stadt Essen dort das neue Sportbad am Thurmfeld errichten, das 2016 eröffnet wurde. Die jetzt aufzubereitende Fläche schafft Raum für erste Bauprojekte der Universität und kleinere Gewerbeflächen. Die Fläche des sich westlich anschließenden ehemaligen Gaswerkes wird im Laufe der nächsten Jahre ebenfalls saniert und für eine vergleichbare Nutzung aufbereitet.