Dortmund (pm/aw). Große Freude auf dem alten Stahlwerksgelände PHOENIX West: Das Büroensemble PhoenixWERK, geplant, realisiert und seit dem Frühjahr 2020 neuer Firmenstandort von SHA Scheffler Helbich Architekten GmbH, hat gemeinsam mit zwei weiteren Projekten die begehrte Auszeichnung „Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020“ erhalten. Insgesamt hatten sich 27 Projekte aus der Region im Wettbewerb der Kritik der Jury gestellt. „Wir sind sehr stolz“, sagt Christoph Helbich, geschäftsführender Gesellschafter von SHA. „Das ist wirklich eine tolle Bestätigung für unsere Arbeit“, ergänzt Birgit Helbich, Gesellschafterin von SHA. Das Ehepaar fungiert gemeinsam mit der Immira Grundstückverwaltung als Bauherr der ersten beiden Bauteile. Langfristig werden auf dem Areal drei weitere Gebäudeteile errichtet, darunter bis zum kommenden Frühjahr ein Parkhaus. Dadurch wird das Quartier dem Bedarf entsprechend komplettiert.
„Vorhandene Raumkanten werden städtebaulich prägnant ergänzt. Der so geschaffene Platz wird der neuen Nutzung gerecht und lässt die Historie des Raumes erkennbar. Die Formensprache der Industriearchitektur wird auch in der Materialität und Fassade aufgegriffen. Diese Qualitäten setzen sich in den Grundrissen und der Detailierung des Innenraums fort“, heißt es zur Beurteilung des PhoenixWERKs durch das Preisgericht.
Strukturwandel am Phoenixplatz
Christoph Helbich führt weiter aus: „Wir wollten den vorhandenen historischen und teils denkmalgeschützten Gebäuden – dem Hochofen, der Warsteiner Music Hall und dem Schalthaus 101 – eine kompakte Bebauung als Gegenpol entgegenstellen. Inhaltlich entsteht ein urbaner Nutzungsmix aus Arbeiten, Veranstaltung, Gastronomie und Naherholung, das den Phoenixplatz zur lebendigen Quartiersmitte erhebt.“ Die Auszeichnung ist ein Preis für Architektur und Bauherrenschaft zugleich und zeigt, dass auch die Entscheidung für den Standort richtig war.
Zum Hintergrund: Bereits im Jahr 2014 begannen bei SHA erste Überlegungen zu einem neuen Standort, denn das alte Architekturbüro in einem ehemaligen Zweifamilienhaus in Aplerbeck platzte trotz diverser provisorischer Zwischenlösungen aus allen Nähten. Das Team identifizierte verschiedene attraktive Standorte in Dortmund und entwickelte Bewertungskriterien für einen Vergleich. Schließlich erwies sich einzig das Gebiet PHOENIX West als prädestiniert; SHA nahm die Planung auf und die Geschichte des PhoenixWERKs damit ihren Lauf.
Jury‐Besuch vor Ort
Die BDA‐Jury hatte alle 27 Bewerbungen vorab mittels der eingereichten Pläne, Fotos und Erläuterungstexte begutachtet und diskutiert. Die „Shortlist“‐Kandidaten wurden dann Ende November ganz analog und unter Einhaltung aller Corona‐Regeln vor Ort genauestens in Augenschein genommen. Leona Geitner (geitner architekten, Düsseldorf), Thimo Weitemeier (Stadtbaurat Nordhorn), Marc Falke (Goeke Falke Architekten, Münster), Arndt Brüning (Architekten Brüning Rein, Essen) und Prof. Heike Hanada (Architektin, Berlin/Professorin TU Dortmund) bildeten das fachkundige Preisgericht.
BDA‐Sprecher Marcus Patrias bedankt sich bei allen Teilnehmer*innen und gratuliert den Preisträger*innen: „Mein herzlicher Glückwunsch geht an alle Ausgezeichneten und anerkannten Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt an deren Bauherrenschaft, die das Streben nach ausgezeichneter Architektur gefördert und mitgetragen hat.“
Ausstellungseröffnung in Dortmund
Gewinner des „Architekturpreises Dortmund Hamm Unna“ ist auf jeden Fall der Standort Dortmund, denn die weiteren Auszeichnungen gingen an das Baukunstarchiv NRW (Spital‐Frenking + Schwarz/ Bauherr Stadt Dortmund) und das Hotel Hampton by Hilton (Schamp & Schmalöer/ Bauherr DIAG GmbH & Co KG IV). Anerkennungen gab es für das Fritz‐Henßler‐Berufskolleg (SSP AG/ Bauherr Stadt Dortmund), das Haus 7 in Hörde (Schamp & Schmalöer/Bauherren Anne und Richard Schmalöer) sowie für den neuen Kiosk im Rombergpark (BAUART GmbH/Bauherr Sport & Freizeitbetriebe Botanischer Garten
Rombergpark).
Preisverleihung und Ausstellungseröffnung sind für Donnerstag, den 7. Januar 2021, im Baukunstarchiv geplant. Dort wären dann alle angefertigten Ausstellungstafeln zu den verschiedenen Projekten zu sehen. Der Termin steht noch unter „Corona‐Vorbehalt“. Auf jeden Fall wird ein Katalog zum „Architekturpreis Dortmund Hamm Unna 2020“ erscheinen.