Friedrichsthal (pm/aw). Die Bergehalde Maybach in Friedrichsthal soll für eine Folgenutzung vorbereitet werden. Dazu wird die RAG Aktiengesellschaft die Halde umfangreich sanieren, um so die Entlassung aus der Bergaufsicht zu erreichen. Die ist Grundvoraussetzung für die zukünftige Nutzung. Von der Halde dürfen keine Gefahren mehr ausgehen. Das bedeutet für die Halde Maybach vor allem die Herstellung standsicherer Flanken und eine geordnete Oberflächenentwässerung in Verbindung mit einer Reduzierung der Durchsickerungen.
Christian Jung, Bürgermeister der Stadt Friedrichsthal, traf sich mit Vertretern der RAG Aktiengesellschaft und der RAG Montan Immobilien GmbH auf der Halde Maybach. „Unseren Bürgern ist es wichtig, aktuelle Informationen zu erhalten, was auf dieser Fläche passiert und wie der aktuelle Stand der Arbeiten ist“, erklärte Jung. Begleitet wurde der Bürgermeister von zahlreichen Stadtratsmitgliedern.
„Um ein geordnetes Entwässerungssystem herzustellen, haben wir im Jahr 2020 damit begonnen, Böden einzubauen und zu verdichten. Mit diesen Maßnahmen wird verhindert, dass Regenwasser ungeordnet in den Haldenkörper eindringen kann“, erläuterte Stefan von dem Broch, Projektleiter der RAG Aktiengesellschaft, die laufenden Arbeiten. Zusätzlich wurde ein Regenrückhaltebecken angelegt. Dieses ergänze die notwendige Infrastruktur für die Entwässerung.
Parallel haben die Planungen zur Sanierung der Haldenflanken begonnen. „Die Planung und die Genehmigungsphase wird noch etwa 2 Jahre dauern“, so von dem Broch. Dann müssen insgesamt rund 200.000 Kubikmeter Bergematerial abgefahren werden, um die übersteile Halde – vor allem auf der Gemarkung Sulzbach – abzuflachen. „Der Baustellenverkehr wird Halden-intern oder durch das Industriegebiet Maybach führen“, erklärte der Projektleiter.
Die Sanierungsarbeiten sollen bis Ende 2028 abgeschlossen sein, bevor eine Folgenutzung der Gesamthalde möglich ist. Teilflächen können möglicherweise früher einer Folgenutzung zugeführt werden.
„Was die Thematik einer konkreten Folgenutzung angeht, sind wir noch in einem frühen Stadium“, erklärte Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien. Allerdings habe man mit dem „Stadtbalkon Maybach“ in der Vergangenheit bereits mögliche Folgenutzungen für die Halde vorgestellt. Dieses Konzept widme sich neben einer Gewerbeansiedlung auch dem Thema Landschaft. „Die aktuellen Entwicklungen haben das Tempo beim Zubau der erneuerbaren Energien jedoch enorm erhöht“, so Krumm. Daher stelle sich die Frage, ob die ursprünglichen Überlegungen zur Solarenergienutzung auf der Halde wieder aufgegriffen werden sollten. „Jedenfalls soll hier etwas gemeinsam mit der Stadt Friedrichsthal entwickelt werden, das zur Region passt, wirtschaftlich machbar, ökologisch sinnvoll und attraktiv für die Menschen ist.“