Bad Lippspringe (aw). Auf dem Areal der ehemaligen Auguste-Viktoria-Klinik in Bad Lippspringe haben erste Rückbauarbeiten begonnen. Wie die "Neue Westfälische" berichtet, sollen im nördlichen Teil acht baufällige Gebäude entfernt werden. Mit den Arbeiten wurde ein Dortmunder Unternehmen beauftragt. Dieses wird bis Ende April mehrere Garagen, die Großküche, Wäscherei, Wohnheim, Schulgebäude und das frühere Kesselhaus mit Kino dem Erdboden gleich machen. Dabei handele es sich nach Angaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe ausschließlich um Bauten, die nicht als erhaltenswert eingestuft wurden. Den Auftrag zum Rückbau erteilte der Rat der Stadt im letzten Jahr. Der Rückbau wird mit rund 600.000 Euro beziffert.
Was wie ein schneller Job für Abbruchunternehmer klingt, bringt viele Auflagen und Planungen mit sich. Denn der Bauschutt der abgerissenen Bauten muss ordnungs- und fachgemäß getrennt und entsorgt werden. Dabei handelt es sich um Schadstoffe wie PCB (Polychlorierte Biphenyle) und Asbest. Diese Schadstoffe müssen auf eine Spezialdeponie für Gefahrstoffe verbracht werden. Im Vorfeld der Rückbaumaßnahme hatte die Stadt Bad Lippspringe gutachterliche Schadstoffbeprobungen durchführen lassen. Recyclingfähiges Material aus dem Bauschutt kann in den unterschiedlichsten Bereichen erneut zum Einsatz kommen. Beispielsweise als Tragschicht oder für den Straßenbau. Dies bedarf allerdings der Zustimmung des Umweltamtes des Kreises Paderborn.
Im September 2018 hatte der Hauptausschuss den Mittelbau der einstigen Klinik in die Denkmalliste der Stadt eintragen lassen, diese aber nur als „denkmal- und erhaltenswert“ charakterisiert (wir berichteten). Im südlichen Bereich sollen 40 Wohnhäuser entstehen (wir berichteten). Noch in diesem Jahr sollen die ersten Baumaßnahmen beginnen. Auch der Gründer der Auguste-Viktoria-Klinik wird hier verewigt werden - nach ihm wird eine Erschließungsstraße benannt.