Bochum (aw). Imm Rahmen einer feierlichen Veranstaltung vor geladenen Gästen wurden Ende November die ersten beiden neuen Rundgänge des Deutschen Bergbau-Museums Bochum eingeweiht. Unter den Gästen war unter anderem die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Isabel Pfeiffer-Poensgen. Für die Besucher werden die Rundgänge ab Januar 2019 zugänglich sein. Nach zweijähriger Bauzeit im Nordflügel und entsprechender Konzeptionszeit für den ersten Teil der neuen Dauerausstellung vermittelt das Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen in Rundgang 1 und 2 die Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus sowie epochen- und spartenübergreifend die weltweiten Beziehungen zwischen Mensch und Bergbau.
Wenn am 21. Dezember 2018 auf Prosper-Haniel das letzte Stück Kohle gefördert wird, endet die Steinkohlenförderung in Deutschland endgültig. Wenig früher konnten nun geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft erste Einblicke in das neue Deutsche Bergbau-Museum Bochum erhalten. Anhand von rund 1.750 Objekten werden die vielschichtigen Innovationen, Entwicklungen, Veränderungen und Auswirkungen des Bergbaus auf Technik, Wirtschaft, Sozialleben und Kultur verdeutlicht. Etwa 600 davon entfallen auf den Steinkohlenrundgang. Die Exponate stammen zum größten Teil aus den Musealen Sammlungen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum und wurden durch nationale sowie internationale Leihgaben bzw. Schenkungen ergänzt.
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sagte: „In wenigen Wochen schließen die letzten beiden Steinkohlenbergwerke in Nordrhein-Westfalen. Damit gehört die Förderung der heimischen Steinkohle, des besonderen ,Schwarzen Goldes', endgültig der Vergangenheit an. Nordrhein-Westfalen hat der Kohle den beispiellosen Aufstieg zu einer führenden Industrieregion in Europa zu verdanken, die Steinkohle sorgte hier über Jahrzehnte hinweg für sichere Arbeitsplätze und gute Löhne. Es ist gleichermaßen wichtig, das Erbe des Bergbaus zu würdigen und zukunftsweisende Forschung zu Georessourcen zu betreiben. Für beides steht das Deutsche Bergbau-Museum Bochum.“
Im Rahmen der Feierlichkeiten zur Fertigstellung von Rundgang 1 und 2, zu der die RAG-Stiftung und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum gemeinsam geladen hatten, wurde in Festreden und einer Podiumsrunde deutlich, dass das Deutsche Bergbau-Museum Bochum auch und gerade nach 2018 der zentrale Ort für die Vermittlung, Bewahrung und Forschung zum Thema Bergbau sein wird.
„Wir nehmen die Verantwortung gerne an, zu vermitteln, welche Errungenschaften und Entwicklungen auf den unterschiedlichsten Ebenen mit dem Bergbau zusammenhängen. Wir haben den Anspruch, ein Haus zwischen Tradition und Moderne zu sein“, sagt Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff, Direktor des Deutschen Bergbau-Museums Bochum.
Konzipiert wurden die ersten beiden der insgesamt vier neuen Rundgänge des Deutschen Bergbau-Museums Bochum durch ein mehrköpfiges wissenschaftliches Kuratorenteam. Die Ausstellungsgestaltung erfolgte gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft krafthaus/res d. Die Sanierung des Nordflügels und die Neugestaltung der Rundgänge zu den Themen Steinkohle und Mensch & Bergbau wurden von der RAG-Stiftung im Rahmen der Initiative „Glückauf Zukunft!“ unterstützt. Mit einer Fördersumme in Höhe von 15 Millionen Euro ist es eines der Leuchtturmprojekte von „Glückauf Zukunft!“.
„2019 wird es den aktiven deutschen Steinkohlenbergbau nur noch in Geschichtsbüchern und Museen geben. Deshalb war es uns besonders wichtig, Wissen darüber zu bewahren und didaktisch neu aufzubereiten. Ich freue mich, dass wir die Steinkohlenrundgänge 1 und 2, die sich nun museumspädagogisch auf dem neuesten Stand befinden, sehr bald für die Menschen öffnen können. Wir sind sehr dankbar für das große Engagement, das alle Beteiligten bei der Umsetzung des Projektes an den Tag gelegt haben“, so Bernd Tönjes, Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung.
Für den Besucher werden die Rundgänge 1 und 2 ab Januar 2019 zugänglich gemacht. Schulklassen erhalten ab Februar 2019 jeweils dienstags und donnerstags buchbare Führungen durch die Rundgänge 1 und 2. Anmeldungen und Information: service@bergbaumuseum.de oder 0234/5877-126 (im Rahmen der Öffnungszeiten, außer montags). Im Sommer 2019 werden dann nach Abschluss der Arbeiten im Südflügel die beiden weiteren Rundgänge zu den Themen Bodenschätze sowie Kunst und Kultur im Bergbau zugänglich sein und das neue Dauerausstellungskonzept komplettieren.