Westfalen (wh/aw). Verwahrloste Gebäude und kriminelle Machenschaften: In Westfalen gibt es immer mehr sogenannte Schrottimmobilien. Insbesondere in den vom Strukturwandel geprägten Vierteln des Ruhrgebiets werden die Häuser zu einem großen Problem, weil sie sich negativ auf ihr Umfeld auswirken können. Wie der "Westfalenspiegel" jetzt berichtete, reagieren die Kommunen in Westfalen mit unterschiedlichen Konzepten auf das Phänomen. Während die Stadt Hamm gegenwärtig ein Haus abreißen lässt, das zuletzt als Matratzenlager für bulgarische und rumänische Zeitarbeiter missbraucht wurde, setzt die Stadt Dortmund auf die Sanierung ausgewählter Häuser - sofern es die Bausubstanz noch zulässt.
Die Landesinitiative StadtBauKultur NRW mit Sitz im ebenfalls von Schrottimmobilien stark geprägten Gelsenkirchener Stadtteil Ückendorf befasst sich mit der Neunutzung von Problemhäusern durch "urbane Pioniere". Vorbild ist ein niederländisches Modellprojekt: Bei der Rotterdamer Initiative der "Bastelhäuser" hat die Stadt Dutzende von Schrotthäusern aufgekauft und für den symbolischen Preis von einem Euro an "Bastler" weiterverkauft, die die Wohnungen in Eigenregie sanieren und mehrere Jahre bewohnen mussten. Das Resultat spricht für sich: In Rotterdam gibt es so gut wie keine Problemimmobilien mehr.