Rietberg (aw). Weil sich der Discounter LIDL an seinem Standort zwischen Rietberg und Neuenkirchen (Kreis Gütersloh) ausbreiten möchte, muss der historische Bahnhof, ein Relikt aus einer Zeit, in der man zwischen Wiedenbrück und Paderborn mit dem "Senneblitz" verkehrte, Platz machen. Trotz zahlreicher Bedenken in der Bevölkerung hat am vergangenen Freitag ein Abbruchunternehmen mit dem Rückbau des Backsteinbaus begonnen. Zuletzt war im Gebäude ein Warenkorb der Caritas ansässig. Vor dem Rückbau hatte das ausführende Unternehmen alle notwendigen Entrümpelungsarbeiten ausgeführt.
Weil sich der Discounter LIDL ausbreiten möchte, wird nicht nur das Bahnhofsgebäude abgerissen, auch die ursprüngliche Filiale wird platt gemacht. Im Anschluss folgt ein totalitärer Neubau. Die Stadt Rietberg bewertet die Pläne der Erweiterung als durchweg positiv.
Seit 1975 war der Bahnhof in seiner ursprünglichen Funktion bereits geschlossen. Zu aktiven Zeiten führt von hier die Bahnstrecke Wiedenbrück-Sennelager über Rietberg und Delbrück Richtung Paderborn, mit Anschluss nach Bielefeld. Diese Strecke nannte man im Volksmund liebevoll "Senneblitz". Weil die Nachfrage immer mehr zurückging, stellte man die Verbindung 1958 ein. Bis 1990 fand am Bahnhof noch ein Restgüterverkehr von Wiedenbrück nach Delbrück statt. Danach wurde das Gebäude überflüssig.