Bochum (pm/aw). Nach intensiven Verhandlungen mit der Deutschen Bahn AG konnte die Stadt Bochum im Winter 2022 einen stillgelegten Gleisabschnitt, der vom Stadtteil Wiemelhausen bis nach Bochum-Laer führt, erwerben. Jetzt sind die Entwurfsplanungen für den kombinierten Fuß- und Radweg – die Opeltrasse – weitgehend abgeschlossen, die Ausführungsplanung wird aktuell erstellt. „Die Opeltrasse ist eine wichtige Erweiterung für das Bochumer Radwegenetz“, erläutert Andrea Baltussen vom Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Bochum. „Sie wird die neuen Ostpark-Quartiere sowie den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Mark 51°7 an bedeutende Fahrradverbindungen anbinden, unter anderem an den Springorum-Radweg und den Parkway EmscherRuhr.“
Grüne Infrastruktur stärken
Bereits im Juni 2023 konnte die Stadt Bochum eine neue Rad- und Fußwegverbindung zwischen dem Stadtteil Laer und dem Ümminger See freigeben. Mit dem Rad und zu Fuß ist jetzt durch die Felder im Osten von Laer über einen drei Meter breiten und 900 Meter langen Weg der Ümminger See zu erreichen. Diese Verbindung stärkt sowohl das „Freiraumkonzept Laer“ als auch das Förderprojekt „Grüne Infrastruktur“ der Stadt Bochum. Der geplante Anschluss an die Opeltrasse macht Radfahren in Bochum in Zukunft noch attraktiver. Die circa vier Kilometer lange Strecke sollen zum Beispiel auch Rastplätze mit Aufenthaltsqualität säumen.
Eine echte Alternative zum Auto
„Die Opeltrasse dient aber nicht nur dem Freizeitverkehr“, sagt Andrea Baltussen. Der Rad- und Fußweg, der von der Alten Wittener Straße vier Kilometer weit bis zum Gewerbegebiet Prinz Regent führt, biete Berufspendlerinnen und -pendlern eine echte Alternative zum Auto. Als Ost-West-Verbindung ergänzt er die bereits bestehenden Nord-Süd-Verknüpfungen. „Mit dem Erwerb der Trasse und der Bestandsaufnahme haben wir die größten Hürden zur Realisierung nun genommen“, ergänzt sie. Aktuell laufen die ersten Ausschreibungsverfahren für den Bau, bei denen NRW.URBAN die Stadt Bochum unterstützt. Auch bei den Verhandlungen und Abstimmungen mit verschiedenen Anwohnenden im Bereich um die Trasse arbeiten die Stadt Bochum und NRW.URBAN Hand in Hand. „Um die beste Planungsalternative umsetzen zu können, würde die Stadt Bochum gern vorzugsweise ein Grundstück des Entsorgungsunternehmens USB Bochum GmbH erwerben. Auch begleiten wir Gespräche der Stadt Bochum mit der Autobahn GmbH des Bundes“, sagt Nadine Steffens, NRW.URBAN.
Brücke über die Autobahn
Denn neben der Ertüchtigung von Brücken und Unterführungen entlang der Strecke stellt die Querung der neuen Stadtautobahn A 448 eine besondere Herausforderung dar. Idealerweise soll in Höhe der Hanielstraße eine neue Brücke gebaut werden, die eine möglichst geringe Steigung und ausreichende Breite für eine barrierearme Querung der Autobahn bietet. Das Interesse der ansässigen Unternehmen an einer Anbindung an die Opeltrasse sei groß, so Nadine Steffens. Die Freigabe der Opeltrasse wird bereits von vielen fahrradbegeisterten Bochumerinnen und Bochumern herbeigesehnt. Das dokumentieren zahlreiche Anfragen, die Andrea Baltussen seit Veröffentlichung der Planungen erhalten hat. Der Abschluss des Projekts ist nun endlich in Sicht: Die ersten Räder werden Ende 2024 über die Opel-Trasse rollen.