Dortmund (pm). Das neue Quartier wird auf der derzeit brachliegenden Fläche der Westfalenhütte westlich der Stahlwerkstraße entstehen. Es ist eine Erweiterung des Borsigviertels nach Westen und bringt Wohnen, Versorgung, qualitätsvollen öffentlichen Raum und soziale Infrastruktur zusammen. Der Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wurde bereits im Jahre 2008 gefasst. Das Bebauungsplanverfahren ruhte dann aber zwischenzeitlich, da zunächst andere Teilflächen der Westfalenhütte entwickelt wurden. „Durch die geplante Entwicklung an der Stahlwerkstraße wird nicht nur dringend benötigter Wohnraum geschaffen, mit neuen Nahversorgungseinrichtungen sowie einer neuen Grundschule und einem neuen Kindergarten entsteht eine ideale Ergänzung für das Borsigviertel. Somit leistet das Vorhaben auch einen wesentlichen Beitrag zum städtischen Dekadenprojekt ‚nordwärts‘ und dessen Zielen“, sagt Ludger Wilde, Planungsdezernent der Stadt Dortmund.
Im Herbst 2019 konnte der bisherige Flächeneigentümer ThyssenKrupp ein Konsortium aus dem Projekt- und Gebietsentwickler Bpd Bouwfonds property development und der Immobilieninvestmentgesellschaft ImmoWerk für die weitere Flächenentwicklung gewinnen. In den vergangenen Monaten wurden die Eckpunkte zwischen der Stadtverwaltung, den Investoren, dem (Noch-) Grundstückseigentümer Thyssen-Krupp und den Masterplanern der Westfalenhütte, Stahm Architekten, abgestimmt. Auf dieser Grundlage wurde der Vorentwurf des Bebauungsplans erarbeitet, um nun das formelle Planverfahren weiterzuführen.
Entstehen soll ein modernes hochwertiges Wohnquartier mit rund 800 Wohneinheiten. Diese sollen in Form vom öffentlich geförderten Wohnungen (25-Prozent-Regelung), frei finanzierten Mietwohnungen und Eigentumswohnungen errichtet werden. So wird ein vielfältiges Wohnangebot für unterschiedliche Wohnbedürfnisse geschaffen. Das Wohnquartier soll mit großen Freiflächen und attraktiven Angeboten für die Nahmobilität wie Car-Sharing, E-Mobil-Stationen und Fahrradleihstationen errichtet werden. Des Weiteren wird das Wohngebiet im südlichen Bereich einen Nahversorgungsstandort erhalten, der das derzeit eingeschränkte Versorgungsangebot im Borsigplatz-Quartier ergänzen soll. Auch ein neuer Grundschulstandort und mindestens eine Tageseinrichtung für Kinder sind vorgesehen. Das früher für die Öffentlichkeit nie zugängliche Gebiet wird zum idealen Rahmen für Familien.
Dr. Ludwig Jörder, Bezirksbürgermeister Innenstadt Nord, ist von der Mischung schon jetzt angetan: „Das Projekt Wohnungsbau mit Schule, Kita und Supermarkt an der Stahlwerkstraße ist eine große Chance für die Entwicklung des Quartiers und der ganzen Nordstadt. Natürlich sind dafür qualitativ hochwertiger Wohnungs- und Städtebau und eine gute Balance zwischen Bebauungsdichte und hochwertigen Freiräumen erforderlich und dass die Mietwohnungen am Schluss in die Hände eines verlässlichen, möglichst ortsnahen Vermieters gelangen“.
Als Teil der Umwandlung von nicht mehr benötigten Industrieflächen der ehemaligen Westfalenhütte soll mit der Schaffung eines neuen Wohngebietes das Wohnungsangebot im Dortmunder Norden quantitativ und qualitativ zu verbessert werden. Dies trägt auch zur städtebaulichen Aufwertung des angrenzenden Borsigplatzquartiers bei. Es wird eine urbane Dichte für das Wohnquartier angestrebt. Diese ergibt sich aus der Weiterentwicklung der Bestandsstrukturen hinsichtlich der Geschossigkeit und der Blockrandbebauung, aber auch aus der Berücksichtigung des hohen Bedarfs an Wohnungen im Geschosswohnungsbau im Dortmunder Norden.
Ein Teil der Stellplatzflächen vor dem Verwaltungsgebäude von Thyssen-Krupp (Eberhardtstraße) wird zu einem Stadteilpark mit vielfältigen Spielangeboten umgewandelt. Zentrales Entwurfselement sind zwei größere öffentliche Grünachsen, im Westen des Plangebietes sowie im zentralen Bereich, welche eine Durchgrünung des Wohngebietes sowie einen Anschluss an den nördlich gelegenen „Grünen Ring“ rund um die Westfalenhütte sicherstellen sollen. „Das Gelände der ehemaligen Westfalenhütte in Dortmund ist die letzte große innenstadtnahe Industriereservefläche der Stadt und bisher schon ein Leuchtturmprojekt für die Konversion zu Gewerbe und Logistik. Durch die anstehenden weiteren Bausteine Naherholungs- und Grünflächen verbunden mit völlig neuer Verkehrsführung wird der Standort attraktiv für eine große Wohnentwicklung“, sind Gerald Darkow (Bpd Bouwfonds property development) und Kim Niklas Andersson (ImmoWerk GmbH) vom Investoren-Konsortium überzeugt.
Durch die innenstadtnahe Lage und die Vernetzung mit den neuen und vorhandenen Grünflächen entstehe ein lebenswertes und lebendiges neues Quartier. Sie betonen: „Durch unsere Investitionen in Höhe von über 210 Millionen Euro verbunden mit den Investitionen der Stadt in Grünflächen, Schule und Kindergärten wird der ehemaligen Industriefläche neues Leben verliehen. ThyssenKrupp stellt die hierfür nötigen Grundstücksflächen bereit und bereitet diese auf eigene Kosten auf. In Zukunft wird aus den brachliegenden Industrieflächen attraktiver neuer Wohnraum für die Dortmunder Bürger*innen.“
Das Büro STAHM ARCHITEKTEN hat bereits für die anderen Bereiche des riesigen Geländes der ehemaligen Westfalenhütte die Planung übernommen und hat auch bei dem neuen Wohngebiet seine Ideen, seine Handschrift eingebracht. Dabei konnte man sich auf Ideen und Konzepte von in der Vergangenheit durchgeführter Qualifizierungsverfahren stützen. „Westfalenhütte und das Borsigplatzquartier – beide stehen für die Dortmunder Geschichte und auch für die Zukunft. Das neue Wohnquartier verbindet sich mit dem vorhandenen Stadtviertel und schafft neue Attraktivität. Das Wohnungsangebot ist vielfältig und richtet sich an eine breite Zielgruppe – von der Familie bis zum Studenten, von gefördertem Wohnungsbau bis zur Eigentumswohnung“, sagt Alexa Waldow-Stahm.
Mehr als 30 Hektar neue öffentliche Grünflächen (Ringpark) werden in direkter Nachbarschaft Erholungs-, Spiel- und Sportmöglichkeiten bieten, verbunden über eine grüne, mit Wasser gestaltete Achse. Eine Fuß- und Radwegeverbindung führt aus dem Ringpark über das Quartier, in wenigen Minuten, bis in die City. Ein Quartierscafé mit Paketstation, eine Fahrradwerkstatt, Verleih von Lastenfahrrädern und Carsharing sind Ideen für ein autoarmes Quartier – verknüpft über ein Nahmobilitätskonzept. Eine zentrale Grünfläche an der Stahlwerkstraße mit altem Baumbestand und Spielflächen ist ein Baustein der Verbindung des Bestandsquartiers mit der zukünftigen Wohnlage. „Die neue Adresse in der Nordstadt steht für Begegnungsräume, Vernetzung und Aufwertung", fasst Alexa Waldow-Stahm zusammen.
Derzeit befindet sich auf dem Gelände nur noch eine Halle der Thyssen-Krupp AG, die aber bald abgebrochen werden soll. Das Bebauungsplanverfahren InN 226 – westliche Stahlwerkstraße, das all die Planungen enthält wird unterdessen mit der Verwaltung weiter voran gebracht. Mit ersten Hochbaumaßnehmen ist in 2022/23 zu rechnen.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.