Bottrop (pm/aw). Anfang März 2022 waren die bekannten Totems des baskischen Künstlers Agustin Ibarrola auf der Halde Haniel in Bottrop durch Vandalismus schwer beschädigt worden. Unbekannte hatten fünf der insgesamt 102 Stelen abgesägt und den Hang hinuntergeworfen. Im Auftrag des Regionalverbandes Ruhr (RVR), in dessen Besitz die Halde ist, hat der Bottroper Künstler und Ibarrola-Schüler Guido Hofmann die Kunstwerke in den vergangenen Wochen instandgesetzt. Die Arbeiten sind kurz vor dem Abschluss.
Mehr als 350 Arbeitsstunden haben Hofmann und sein kleines Team investiert, damit der Halbbogen der Totems sich nun wieder lückenlos über das Haldenplateau zieht. Jede der fünf beschädigten, rund 70 Kilogramm schweren Stelen musste im Atelier vorbereitet und angeschliffen, auf die Halde transportiert und dort wieder an ihren ursprünglichen Platz gehievt werden. Mehrere Zentimeter starke Gewinde wurden eingesetzt, um die zersägten Teile wieder zu verbinden. Zusätzlich kam ein spezieller Epoxitharzkleber zum Einsatz - großzügig über alle Schnittkanten verteilt. Danach die Feinarbeit: Durch Oberflächennachbearbeitung wurden die Schnitte so ausgebessert, dass sie kaum noch zu erkennen sind.
Drei Wochen lang war Hofmann nahezu täglich vor Ort, um an den Totems zu arbeiten. Ihm zur Seite stand ein kleines Team. Gemeinsam hat man die nötigen Reparaturen vorgenommen. Zudem sind parallel alle 102 Totems überprüft und zum Teil nachbearbeitet worden - eine Routinearbeit, die der Künstler einmal pro Jahr durchführt. Der RVR hofft, dass das eindrucksvolle Kunstwerk künftig von weiteren Vandalismusschäden verschont bleibt.
Alle Instandsetzungsarbeiten hat der Bottroper Künstler mit der Familie Ibarrola in Spanien abgestimmt. Augustin Ibarrola selbst ist bereits über 90 Jahre alt. Die Totems, die er 2002 im Rahmen der Ruhrtriennale als Wahrzeichen für die Halde Haniel schuf, gehören nach eigener Aussage zu seinen Lieblingswerken. Die Installation verbindet die "scheinbaren Gegensätze von Industrieraum und Natur", so Ibarolla. 2007 wurde die Arbeit neu aufbereitet und fand ihren Platz auf der Anhöhe der Halde, nachdem sie zunächst näher an der Arena aufgestellt gewesen war. Der Bottroper Bildhauer Guido Hofmann war bereits 2002 in die Aufstellung der Totems eingebunden und kümmert sich seitdem um die Instandhaltung des Kunstwerks.