Hamm (pm/aw). Ein Vierteljahrhundert ist es her, dass in Hamm ein entscheidender Grundstein für die Neustrukturierung der Abwasserreinigung gelegt worden ist. Am 28. April 1995 feierten der Lippeverband, die Stadt Hamm und der damalige NRW-Umweltminister Klaus Matthiesen die Grundsteinlegung für die Kläranlage Hamm-West an der Straße Am Lausbach. Heute steht die Kläranlage direkt an der Lippe in der Nähe des Gersteinwerks. Vor 25 Jahren musste die neue Anlage die Kläranlagen Hamm-Radbodstraße, -Herringer Bach und -Bockum ersetzen, die mittlerweile zu klein oder veraltet waren. Am „alten“ Standort der Kläranlage Hamm-Radbodstraße erweiterte der Lippeverband die Schlammbehandlung, die seither über eine knapp drei Kilometer lange Druckrohrleitung von der Kläranlage Hamm-West mit Schlamm beschickt wird. Mit der Neustrukturierung konnte der Lippeverband die Abwasserreinigung für große Teile des Stadtgebiets im Süden und Westen von Hamm an einem Standort zusammenfassen.
Im Mai 1999 feierte man nach einem Probebetrieb die Einweihung der neuen Anlage mit inzwischen 252.000 Einwohnerwerten (Abwasser von 252.000 Einwohnern bzw. entsprechende Mengen von Industrieabwasser) und einer Investitionssumme von rund 110 Mio. DM (Deutsche Mark). Damit war die Anlage eine der größten Kläranlagen des Lippeverbandes – und ist es noch heute. Besonders durch den grün beleuchteten Faulbehälter ist die Anlage vielen Menschen in Hamm ein Begriff. Im Übrigen stehen in den nächsten Jahren umfangreiche Reinvestitionsmaßnahmen an, um auch weiterhin eine Abwasserreinigung nach Stand der Technik gewährleisten zu können.
Hintergrund
Als öffentlich-rechtlicher Wasserwirtschaftsverband betreiben der Lippeverband und die Stadtentwässerung Hamm des Lippeverbandes in Hamm 9 Kläranlagen, 87 Pumpwerke, 143 Sonderbauwerke wie Hochwasser- oder Regenrückhaltebecken und 787,6 Kilometer Kanäle. Außerdem unterhalten der Verband und die Stadtentwässerung in Hamm rund 46,9 Kilometer Wasserläufe, wovon rund 24,8 Kilometer zur Lippe zählen.
Die Aufgaben des Lippeverbandes sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Ver-besserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. Mehr Informationen unter www.eglv.de