Was lange währt: Lanstroper Ei wird endlich saniert

Lanstroper Ei. Foto: rottenplaces Archivfoto

Grevel (aw). Wie oft wurde eine mögliche Sanierung des 35 Meter hohen Lanstroper Eis im Dortmunder Nordosten schon diskutiert - viele Jahre. Immer wieder schob man eine Entscheidung auf, was nicht zuletzt auch an der Finanzierung des Vorhabens scheiterte. Denn die Kosten für die notwendig gewordenen Tätigkeiten am ehemaligen Wasserturm aus dem Jahr 1905. Beim Lanstroper Ei handelt es sich um eines der wenigen erhaltenen Beispiele eines geschlossenen Barkhausen-Behälters auf einem Stahlfachwerkgerüst, der nach seinem Konstrukteur, dem Bauingenieur Karl Georg Barkhausen (1849-1923) benannt wurde.

Jetzt scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Wie die "Ruhr Nachrichten" berichten, sollen die Sanierungsarbeiten im Frühjahr beginnen und aufgrund der hohen Kosten in zwei Bauabschnitten realisiert werden. Beginnen wird man mit dem Stahlfachwerkgerüst, im zweiten Bauabschnitt folgt das der Wasserbehälter. Rund zwei Millionen Euro wird die Gesamtsanierung etwa kosten. Das Liegenschaftsamt hat jetzt ein Unternehmen aus Sachsen-Anhalt beauftragt. Dieses soll mit dem Technischen Ausbildungszentrum (TAZ) zusammenarbeiten, um die Kosten zu senken.

Ursprünglich standen für den ersten Bauabschnitt 650.000 Euro zur Verfügung, von denen 400.000 Euro aus Bundesmitteln und 250.000 Euro von der NRW-Stiftung beigesteuert werden sollten. Da die Sanierung des ersten Bauabschnitts jetzt aber rund 1,2 Millionen Euro kosten wird, muss die Stadt Dortmund das fehlende Geld beisteuern. Dafür wurde im letzten Jahr extra ein so genannter "Investitionsbeschluss" gefasst. Beginnen wird das mit der Sanierung beauftragte Unternehmen mit dem Aufstellen eines speziell angefertigten Arbeitsgerüstes. Dann können die vier Unterabschnitte des Tragwerks abmontiert und zum TAZ zur Sanierung gebracht werden. Etwa sechs Monate werden diese Arbeiten dauern.

Der im Auftrag der Städtischen Gas- und Wasserwerke Unna von der Dortmunder Stahlbaufirma August Klönne errichtete Wasserhochbehälter diente bis 1980 der Wasserversorgung von Lanstrop, Derne, Mengede, Brambauer und Teilen der benachbarten Stadt Lünen und sorgte zudem für einen Ausgleich der Verbrauchsschwankungen sowie für einen gleichmäßigen Versorgungsdruck.