"Wohnen auf Zeit" in ausgedienten Überseecontainern

Das neue Boardinghouse entsteht im Stadtteil Reinhardshof an der Theodor-Heuss-Straße. Foto: Stadt Wertheim

Wertheim (pm). Das Übernachtungsangebot in Wertheim wird um ein neues Element ergänzt: Im Stadtteil Reinhardshof haben die Bauarbeiten für ein so genanntes Boardinghouse begonnen. So wird ein Beherbergungsbetrieb bezeichnet, der Zimmer oder Appartments mit hotelähnlichen Leistungen vermietet. Diese Möglichkeit des „Wohnens auf Zeit“ nutzen vor allem Berufstätige. Seit Anfang September rollen die Bagger, damit aus ausgedienten Überseecontainern 21 Wohneinheiten entstehen. Die ersten Gäste sollen im Januar 2020 einziehen. Für den Bau verantwortlich ist die Firma Wohnen auf Zeit MAX Wertheim GmbH.

Standort des Neubauprojekts ist eine 2.700 qm große Fläche an der Theodor-Heuss-Straße am Rande des Industrie- und Gewerbegebiets. Hier entstehen in einem ersten Bauabschnitt 21 Wohnungen sowie eine Büro-/Lagereinheit. Auf 26 Quadratmetern finden die Gäste dann alles, was sie von einem modernen Hotelzimmer erwarten; zudem eine Küchenzeile, eine eigene Terrasse, einen Pkw-Stellplatz und „das gute Gefühl, wie im eigenen Haus zu wohnen“, sagt Geschäftsführer Felix von Knobelsdorff.

Ausgediente Überseecontainer werden für das Boardinghouse Wertheim zu Appartements umgebaut. Visualisierung: Max Wertheim GmbH

Das Angebot richtet sich vor allem an Unternehmen, die Mitarbeiter, Berater, Monteure, Lieferanten etc. über einige Wochen oder Monate kostengünstig unterbringen möchten. Eine Übernachtung im Boardinghouse Wertheim soll zwischen 35 und 57 Euro kosten. Aber auch Touristen und privat Reisende sind willkommen.

Auch architektonisch verspricht die Wohnanlage ein Blickfang zu werden: Die Gebäude werden aus ehemaligen Hochseefrachtcontainern gefertigt und mit offenen Glasflächen sowie Holzverkleidungen ansprechend gestaltet. Das Boardinghouse setzt also auch bei Design, Ökologie und Flexibilität neue Maßstäbe. Felix von Knobelsdorff und seine Kollegen Clemens Müller und Nicolas de Fejer haben durch gemeinsame Projekte Kontakte zum Stuttgarter Start-Up Containerwerk geknüpft, das gebrauchte Seecontainer aufkauft und sie in hochwertigen energieeffizienten Wohnraum umwandelt. Alle drei waren von dem ressourcenschonenden Ansatz begeistert, Nachhaltigkeit mit moderner Atmosphäre und flexiblem Wohnen zu kombinieren.

Bei der Stadt Wertheim stießen sie mit ihrem Projekt auf Offenheit und Unterstützungsbereitschaft. Denn auch die kommunale Wirtschaftsförderung sieht einen großen Bedarf an attraktiven Selbstversorgerunterkünften. Für Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez ist das Boardinghouse „eine sinnvolle und notwendige Ergänzung des Übernachtungsangebots in Wertheim“, von der die Stadt nicht nur als Wirtschafts-, sondern auch als Tourismusstandort profitiere. Zudem habe er „sehr viel Sympathie für die ungewöhnliche Upcycling-Idee, die neuartigen, modernen Wohnraum schafft.“

Im Mai 2018 hatten der Stadtteilbeirat Reinhardshof sowie der Gemeinderat dem Verkauf des Grundstückes am Reinhardshof zugestimmt. Der Kaufvertrag wurde im August notariell beurkundet. Ein Nachbargrundstück mit rund 2.300 qm Fläche hat sich das Unternehmen bereits für eine geplante Erweiterung gesichert. Die Baugenehmigung hat die Stadt Anfang August erteilt. Der Investor rechnet mit einer Bauzeit von etwa vier Monaten. Die neuartige Wohnanlage soll im Januar 2020 in Betrieb gehen.

Zum Boardinghouse Wertheim gibt es weitere Informationen im Internet unter www.wertheim-waz.de.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.