Münster (sms). Die Vorbereitungen für die Realisierung der beiden neuen Wohnquartiere York und Oxford schreiten weiter voran. Die städtische Tochtergesellschaft KonvOY steuert in enger Zusammenarbeit mit den Fachämtern, den Stadtwerken Münster und anderen Versorgungsträgern alle Maßnahmen. Die Größenordnungen der Projekte sind enorm: Es entstehen insgesamt ca. 3.000 Wohneinheiten in Kombination mit sozialer Infrastruktur, Räumen für Handel, Gewerbe und Dienstleistungen, öffentlichen Einrichtungen, Kultur- und Kreativräumen sowie große Grün- und Freizeitflächen. Bei diesen Dimensionen ist klar, dass viele Arbeitsschritte parallel laufen.
Auf beiden Arealen werden aktuell noch verbliebene, nicht erhaltenswerte Altgebäude sowie versiegelte Flächen zurückgebaut. Im Anschluss (Herbst: York, Winter: Oxford) kann begonnen werden, die Ent- und Versorgungsleitungen zu verlegen und die Straßen zu bauen. Der Kampfmittelräumdienst und die Feuerwehr begleiten diese Phase intensiv: Wie schon in den letzten Wochen erlebt, kann es an den bereits ermittelten Verdachtspunkten zu Blindgänger-Funden kommen. Im Zusammenhang mit den Abbrucharbeiten kommen auch Artenschutzmaßnahmen zum Einsatz: An beiden Standorten wurden beispielsweise Nisthilfen aufgehängt.
Die Stadtverwaltung legt großen Wert auf Recycling. Eine große Menge abgebrochenes schadstofffreies Material ist für eine Wiederverwertung vorgesehen, zum Beispiel der Betonabbruch für den Straßenbau. Daraus ergeben sich weniger An- und Abfahrtsverkehre sowie Kosteneinsparungen.
Baustraßen mit späteren Funktionen
Damit möglichst viele Arbeitsschritte parallel passieren können, entsteht auf beiden Arealen jeweils eine Baustraße für die Zu- und Abfahrt der Baufahrzeuge. Auf dem York-Areal befindet sich seit Ende April eine neue Anbindung über den Heeremansweg an das Gewerbegebiet im Bau. Diese Straße hat eine hohe logistische Funktion, um die gleichzeitig ablaufenden Arbeitsschritte zu ermöglichen. Neben dem Abbruch, dem Straßen- und Leitungsbau wird die Baustraße auch für die Hochbauarbeiten im nördlichen Quartier durch die Wohn+Stadtbau genutzt, die voraussichtlich im Sommer 2020 beginnen sollen. Die Trasse der Baustraße bleibt über die Bauzeit hinaus erhalten – im künftigen Wohnquartier wird sie als Umweltspur von Bussen und Fahrrädern genutzt werden.
Baubeginn für die neue Baustraße auf dem Oxford-Areal ist Mitte Mai. Sie schafft während der Baumaßnahmen eine Verbindung von der Straße Bernings Kotten zum Arnheimweg. Über diese Trasse wird die Anbindung der Baufelder im nördlichen Bereich sichergestellt, etwa zum Wohn+Stadtbau-Projekt "Wohnen mit Aussicht", dessen Bauphase voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2020 starten wird. Auch der Neubau des Kirchenzentrums der Lukas-Kirchengemeinde wird davon profitieren. Auch diese Baustraße muss später nicht komplett zurückgebaut werden; sie wird zum größten Teil umgestaltet zu einem Weg in der Grünfläche des zukünftigen Quartiers.
York-Quartier: Neue Adresse für das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit
Zwei ehemalige Mannschaftsgebäude, die Häuser 12 und 14 der ehemalige York-Kaserne, werden ab Sommer eine neue Adresse der Stadtverwaltung sein. Das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit zieht - für einen vorübergehenden Zeitraum - in die Gebäudeblöcke, die zwischenzeitlich vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Büroräume genutzt wurden. Die Vorbereitungen für den Umzug der ca. 170 Arbeitsplätze laufen auf Hochtouren.
Bau der Kita und Jugendeinrichtung am Wiegandweg
Mit dem ersten Hochbauprojekt auf der ehemaligen York-Kaserne ist die Wohn + Stadtbau bereits in der Bauphase. Die denkmalgeschützte ehemalige Krankenstation der Kaserne (sie befindet sich an der südlichen Mauer des York-Areals und damit direkt am Wiegandweg) wird umgebaut und mit einem Neubau erweitert. Es entstehen eine Kindertagesstätte (mit Platz für acht Gruppen) und ein Zentrum für Jugendliche. Voraussichtliche Fertigstellung ist im 3. Quartal 2020.
Tiefbauarbeiten im Wiegandweg
Im Juni starten am Wiegandweg Tiefbauarbeiten: Die Kanalisation wird saniert, die Straße wird erneuert ebenso wie die Versorgungsleitungen. Diese Maßnahmen sind Voraussetzungen für die Erschließung des südlichen Teils des York-Quartiers und der neuen Kita. Der Baustellenverkehr für den Kita-Neubau und die Erschließung des südlichen Quartierteils wird weitestgehend nicht über den Wiegandweg, sondern über das ehemalige Kasernengelände geführt. Auch für diese Verkehre wird die Baustellenstraße genutzt werden.