Duppach (aw). Die seit vielen Jahren verfallende, im Rohbau befindliche Adenauervilla, zwischen den Gemeinden Duppach und Steffeln (Landkreis Vulkaneifel) im Eifler Kammerwald, hat einen neuen Eigentümer. Im Rahmen einer Auktion erhielt ein Großunternehmer aus dem Raum Köln den Zuschlag. Dabei hatte er das letzte Höchstgebot von 35.000 Euro leicht überboten. Der Kölner soll nach Angaben der letzten Eigentümerin ein großer Adenauerfan sein.
Das Gebäude sollte ursprünglich als Privatsitz für Bundeskanzler Konrad Adenauer gebaut werden, der Bauantrag am 11. Juli 1955 als "Projekt LS/36/55" mit der Bezeichnung "Neubau eines Jagd-, Wochenend- und Gästehauses bei Duppach" beim Landratsamt Prüm eingereicht. Geplant waren damals rund 600 Quadratmeter Wohnfläche verteilt auf drei Stockwerke, samt spekulativem, bombensicheren Kellerausbau und Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach. Der Architekt Heribert Multhaupt, von dem die Baupläne stammen, war seit 1954 mit Lotte Adenauer, Tochter des Bundeskanzlers, verheiratet. Als diese Verbindungen in der Presse öffentlich mit dem Verdacht auf Korruption diskutiert wurden, wurde das Bauvorhaben im März 1956 eingestellt und daraufhin nie wieder aufgenommen.
In den 1980er Jahren erwarb eine Privatperson die Immobilie. Seitdem verfiel das Gebäude zusehends. Im Dezember des letzten Jahres sollte sie bei eBay versteigert werden. Das Online-Auktionshaus nahm die Anzeige aus dem Netz, da sie den Vorgaben für Immobilienverkäufe nicht entsprach. Was der neue Eigentümer mit der Immobilie nun vorhat, ist nicht bekannt.