Wierschem (dsd/aw). In dieser Woche besuchten Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, und Stephan Hansen, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Gräfin und Graf zu Eltz, die gleichnamige Burg in der Gemeinde Wierschem (Landkreis Mayen-Koblenz), um sich bei einem Pressetermin vor Ort die Baustelle im Haus Rübenach, dessen Statik gefährdet ist, anzuschauen. Zugleich erhalten sie einen Eindruck von der Restaurierung der gefährdeten Wandmalereien und Fenster. Die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Maßnahmen dank der Lotterie GlücksSpirale mit 50.485 Euro.
Die Burg im Tal des kleinen Flüsschens Elz wurde vermutlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts zum Schutz eines Weges erbaut, der die Mosel mit der Eifel und dem fruchtbaren Maifeld verband. Aus dieser Zeit haben sich der spätromanische Bergfried und Reste des romanischen Wohnhauses erhalten.
Die Veste wird auf drei Seiten von der Elz umflossen und ragt in bis zu sieben Geschossen steil auf einem 70 Meter hohen, elliptischen Felskopf empor. Da sich die Erbauer an der natürlichen Felsformation orientierten, entstanden teilweise die recht ungewöhnlichen Grundrisse einzelner Räume. Die Häuser der Burg wurden nach den Linien des Hauses Eltz benannt: Platteltz, Kempenich, Rodendorf und Rübenach. Bereits Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Burg und die dazugehörigen Güter durch Aufteilung unter die drei Brüder Elias, Wilhelm und Theoderich zur Ganerbenburg, in der also mehrere Linien des Hauses Eltz in einer Erbengemeinschaft zusammenlebten.
Die Rodendorfer Häuser, denen die Denkmalstiftung schon geholfen hat, weil die Erhaltungslast für die Familie zu groß geworden ist, wurden zwischen 1490 und 1540 erbaut. Ihre Hoffront öffnet sich mit einer auf drei Pfeilern ruhenden gewölbten Vorhalle. Von 1604 bis 1661 kamen die Kempenicher Häuser hinzu. Durch die architektonische Komposition und das gegliederte Fachwerk wird der malerische Gesamteindruck des Innenhofes erzielt. Unter dem mächtigen Treppenturm erbaute man einen Brunnen, der der Wasserversorgung der gesamten Burg diente. Im Pfälzer Erbfolgekrieg von 1688 bis 1689 wurde ein Großteil der rheinischen Burgen zerstört. Da Hans Anton zu Eltz-Üttingen ein ranghoher Offizier im französischen Heer war, konnte er die Burg Eltz vor der Zerstörung bewahren.