Pirmasens (dsd/aw). Der 1763 außerhalb der Stadtmauern angelegte Alte Friedhof befindet sich heute am östlichen Stadtrand von Pirmasens. Er wurde bis 1927 von allen christlichen Konfessionen belegt. 1876 wurde eine israelitische Abteilung eingerichtet und 1921 eine Grabanlage für die gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs geschaffen. Der dem barocken Anfangsplan aus vier Grabfeldern und einem Wegekreuz folgende Friedhof wurde um 1830 um zwei Grabfelder und in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts um weitere Grabfelder erweitert. Während die älteren Erweiterungen dem barocken Plan angepasst wurden, erinnern die jüngeren Erweiterungen an einen englischen Landschaftspark. Als Aussegnungshalle mit Wohnung für den Friedhofswärter entstand der Carolinensaal im klassizistischen Stil um 1880.
Der Friedhof wurde in den 1970er Jahren in einen Park umgewandelt. Dazu bot sich der umfangreiche Baumbestand an, der einen wesentlichen Bestandteil des Alten Friedhofs bildet und zum Großteil aus dem frühen 20. Jahrhundert stammt. Erhalten blieben dabei aber vor allem im älteren Teil rund 150 Grabmale. Das älteste stammt aus dem Jahr 1793, das jüngste von 1927, die Mehrzahl aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die erhaltenen historischen Grabstätten aus dem Zeitraum von 1793-1927 verleihen der Gesamtanlage ihren regional und kulturell typischen Charakter. Ein großer Teil der Grabmale muss aufgrund des Alters und anderer Einschränkungen dringend restauriert werden. Es gilt Risse zu schließen und Reinigungen vorzunehmen. Mit Hilfe des Fördervereins „Arbeitskreis Alter Friedhof“ konnten bereits Restaurierungsarbeiten an einigen Grabmalen vorgenommen werden. Neben der Arbeit an weiteren Grabmalen sollen auch Mauern und Einfassungen instandgesetzt werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dafür 30.000 Euro zur Verfügung.