Klassizistischer Gartenpavillon: Teehaus erhält erneute Unterstützung

Teehaus in Ruppertsberg. Foto: Birgit Franz

Ruppertsberg (dsd/aw). Mit einem Fördervertrag über 64.805 Euro beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale an der Innensanierung und restauratorischen Sicherung historischer Putze sowie der Restaurierung von Holzoberflächen im Teehaus von Ruppertsberg. Der klassizistische Gartenpavillon aus dem 19. Jahrhundert entstand zusammen mit dem Bau der benachbarten Hofanlage und gehört zum Weingut Bürklin-Wolf. Das Teehaus liegt weithin sichtbar auf einer sanften Anhöhe nordwestlich des Dorfes Ruppertsberg.

Der eingeschossige kubische Putzbau erhebt sich auf einer gemauerten Terrasse. Rundbogenfenster und Rundborgentüren öffnen die Wände. Das flach geneigte, weit überstehende Zeltdach bekrönt ein laternenartiges Belvederegeschoss mit Rundbogenfenstern und Zeltdach. Das am Übergang vom Klassizismus zum Historismus errichtete Teehaus ist mit seiner prägnanten Architekturgestaltung von überregionaler Bedeutung. Bei dem landschaftsprägenden Bau handelt es sich um einen der größten und anspruchsvollsten Garten- und Pavillonbauten in der Pfalz.

Die Entstehung des Teehauses steht im Zusammenhang mit den Landverschönerungsmaßnahmen unter König Ludwig I. von Bayern, der ab 1816 auch über die Pfalz herrschte. Die seinerzeitigen staatlichen Vorgaben griffen insbesondere wohlhabende Winzer auf. Das sogenannte Lusthäuschen verdeutlichte Ludwig Heinrich Wolfs sozialen Anspruch und verwies auf die kultivierte Lebensart des führenden Weingutbesitzers.

Das Dach, Gegenstand der DSD-Förderung vor zwei Jahren, zerstörte 2014 ein Brand, das benötigte Löschwasser dabei das Innere und die Fassade. Die Rettung des Gebäudes ermöglichte ein Förderverein, der die Eigentümerschaft übernahm. Regionale Mäzene halfen durch Sachspenden und Arbeitsleistung. Nun muss noch das Innere wiederhergestellt werden. Der Verein möchte das früher privat genutzte Lusthaus sanieren und für die Allgemeinheit öffnen – etwa durch kulturelle Veranstaltungen und standesamtliche Hochzeiten. Damit kommt die geplante Nutzung der ursprünglichen sehr nahe. Die Landschaft genießen, sich entspannen, private Feste feiern und kulturelle Ereignisse erleben.