Speyer (dsd/aw). Anfang April überbrachte Lutz Heitmüller, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Jürgen Häfner, Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz, einen Fördervertrag in Höhe von exakt 57.160 Euro für Restaurierungsarbeiten im Rahmen der Sanierung der Vierungskuppel des Speyerer Doms an den Domkustos, Domkapitular Peter Schappert. Die Förderung wurde möglich dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale in Höhe von 50.000 Euro sowie zweckgebundener Spenden in Höhe von 7.160 Euro. Der größte romanische Kirchenbau Deutschlands zählt zu den Hauptwerken romanischer Baukunst. Er ist die Grablege des mittelalterlichen Herrschergeschlechts der Salier.
„Aus Mitteln der GlücksSpirale flossen seit 1991 allein in Rheinland-Pfalz rund 25 Millionen Euro an Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Damit ist die GlücksSpirale wohl das beste Beispiel dafür, was Lotterien für das Gemeinwohl bewirken können“, betont Lotto-Geschäftsführer Jürgen Häfner. An den Erlösen der Rentenlotterie profitieren neben dem Denkmalschutz auch der Sport, die Wohlfahrtspflege, der Natur- und Umweltschutz sowie die Landesmusikkultur in Rheinland-Pfalz.
Ein erster Dom in Speyer wurde von Konrad II. um 1025 begonnen und 1061 geweiht. Das frühromanische Gebäude kennzeichneten einfache Formen und der Verzicht auf ornamentale oder figürliche Bauplastik. Davon zeugen heute noch die Kreuzgratgewölbe in Krypta und Seitenschiffen. Den 1106 weitgehend beendeten zweiten Bau begann Heinrich IV. unter Einbeziehung des Kernmauerwerks des ersten Baus um 1082. Der durchgreifende Umbau bestimmt mit seinen Mauern und der durchgehenden Deckenwölbung den heutigen Dom. Man erneuerte die Ostteile oberhalb der Krypta, wölbte das Mittel- und Querschiff ein und setzte dem Außenbau die Zwerggalerie und die Türme auf. Die nun reiche Bauzier imitierte häufig antike Muster. In dieser Bauphase entstanden die Anbauten der Emerans- und Afrakapelle. Nach einem Brand 1159 erneuerte man die Querschiffgewölbe. Die beiden Osttürme erhielten Anfang des 13. Jahrhunderts ihre jetzigen Helme. 1406 wurde eine Sakristei angebaut.
Nach einem Brand überdachte man 1697 die weniger geschädigten Ostteile und errichtete dort eine Abschlusswand. 1754 ließ der bischöfliche Baumeister den Westbau bis auf das Erdgeschoss abtragen und sicherte die anschließenden Ostteile durch Mauerwerksverstrebungen. 1773 ließ ein weiterer Dombaumeister das Langhaus in den alten Maßen und Formen wie bei den Ostjochen neu aufbauen und einen neuen Westbau errichten. Nach Verwüstungen in der französischen Revolutionszeit wurden 1818 der Kreuzgang und die Katharinenkapelle abgebrochen. 1854 rekonstruierte man den Westbau mit seinen Türmen.
Heute ist der Dom eine Basilika mit dreischiffigem Langhaus, Westbau, Querhaus, Chorgeviert und Apsis. Die fünfschiffige Krypta erstreckt sich unter dem Chor und dem Querhaus. Aufgrund der zahlreichen baulichen Veränderungen und Restaurierungen seit dem 19. Jahrhundert dokumentiert das Bauwerk auch die Geschichte der Denkmalpflege.