Sanierungsarbeiten am Häusener Kran sind abgeschlossen

Kran vor der Sanierung. Foto: Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz

St. Goarshausen (aw). Die Sanierungsarbeiten an dem mehr als 100 Jahre alten Industriedenkmal am Nothafen an der Loreley in St. Goarshausen sind angeschlossen. Der denkmalgeschützte „Häusener Kran“ auf Grund und Boden des Wasser- und Schifffahrtsamtes Rhein (ehemals WSA Bingen) erhielt in den vergangenen Monaten eine "Generalüberholung" und erstrahlt nun in einer frischen Lackierung - dem sogenannten Buga-Blau.

Im Rahmen der Arbeiten wurden nach der Einrüstung zuerst die oberen Eisenträger per Dampfstrahl vom Rost befreit und frisch grundiert. Im Anschluss wurde der Ausleger mit Hilfe eines Autokrans abgenommen, vor dem Kran abgelegt und dort bearbeitet. Eine Zimmerei aus Braubach hat das hölzerne Kranhaus saniert. Die Kosten für die Arbeiten belaufen sich auf etwa 250.000 Euro, wovon der Bund einen Teil aus dem Denkmalschutz-Förderprogramm zahlt. Der Kran, das Krangelände und der Hafen sollen in die Bundesgartenschau 2029 am Mittelrhein eingebunden werden.

Ausleger vor der Sanierung. Foto: Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz

Der letzte Eigentümer wollte den Kran ursprünglich nach der Sanierung an die Stadt St. Goarshausen übergeben, die auf dem Gelände um das Technikdenkmal mit Blick auf die Loreley einen „Kranuferpark“ anlegen möchte. Weil die Mehrheit im Stadtrat dies ablehnte, erklärte sich der Verein Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz e.V. im Jahr 2017 bereit, den Kran für einige Zeit als Eigentümer zu übernehmen. Mit der Zusage der EA konnten die bereitstehenden Fördergelder für die Restaurierung gesichert werden.

Video zu Sanierungsarbeiten von der ERP

Erbaut wurde der „Häusener Kran“ im Jahr 1917 von der Maschinenfabrik Jäger aus Duisburg (später DEMAG). Er war 360 Grad drehbar und konnte 8.000 Kilogramm tragen. Er war am Rhein einer der ersten und größten elektrisch betriebenen Kräne. Bei Niedrigwasser diente der Kran der Leichterung der Schiffe. Die Ladung wurde zwischengelagert und das Schiff konnte seine Fahrt mit weniger Tiefgang fortsetzen. 1999 wurde er nach 82 Jahren Betriebszeit stillgelegt.

Ein Förderverein kämpfte mehr als 20 Jahre um eine Sanierung und den Erhalt des Krans. Das Technikdenkmal steht in Zusammenhang mit einer langen Tradition von Kränen am Rhein wie in Oestrich-Winkel, Bingen, Koblenz und Andernach. Er ist ein bedeutendes Zeugnis für die Verbindung von Schifffahrt und Technikgeschichte im Oberen Mittelrheintal.

Mehr Informationen unter www.haeusener-kran.de und www.buga2029.blog