Wyk auf Föhr (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) fördert die Instandsetzungsarbeiten an der St. Nicolaikirche in Wyk auf Föhr (Kreis Nordfriesland) mit 30.000 Euro. Das Geld dient der Restaurierung des Mauerwerks am Kirchenschiff. 2014 und 2016 stellte die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung insgesamt 50.000 Euro für die Instandsetzung des Turmes zur Verfügung. St. Nicolai ist die jüngste der drei mittelalterlichen Kirchen auf Föhr, nach St. Johannis in Nieblum und St. Laurentii in Süderende. Die dem Patron der Seefahrer geweihte Nicolaikirche wurde 1240 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Vorher war das Gebiet, zu dem zunächst Boldixum und Wrixum und ab etwa 1600 auch Wyk auf Föhr gehörte, von Nieblum aus betreut.
Der Kirchenbau entstand im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts in spätromanischen und frühgotischen Formen. Der einschiffige, durchgehend gewölbte Backsteinbau unter einem bleigedeckten Satteldach endet mit einer an das eingezogene Chorquadrat sich anschließender halbrunder Apsis. Am Giebel des Chorquadrats findet sich ein Treppenfries. An anderer Stelle zeigen sich Lisenen und Zahnschnittfriese. Der spätgotische Westturm mit dem bleigedeckten Satteldach ist schmucklos. Der Turmschaft ist gespickt mit Mauerankern. Später wurden Vorhäuser und ein Sakristeianbau an das Kirchenschiff angefügt.
Die Gewölbeausmalungen stammen aus der Erbauungszeit der Kirche. 1969/1970 wurden sie auf Grundlage umfangreicher Reste wiederhergestellt. Die Betonung der Architekturgliederung erfolgt durch schachbrettartige Muster und Blüten. Wertvolle Stücke der über die Jahrhunderte gewachsenen Ausstattung wie der Schnitzaltar von Schnitker von 1643, eine gotländische Kalksteintaufe aus dem 14. Jahrhundert, die Holzkanzel um 1630 oder die Orgel von 1735 komplettieren die Kirche.
Korrodierte Maueranker und das durch Wind und Salz zermürbte Ziegelmauerwerk werden seit Jahren sukzessive instandgesetzt. Die Kirche ist ein kleines Schmuckstück auf der Insel Föhr und neben dem Friesendom im benachbarten Nieblum auch ein touristischer Anziehungspunkt. Zudem finden sich hier wie auf vielen nördlichen Friedhöfen die kunstvoll kreativ verzierten und "sprechenden" Seefahrer-Grabsteine. Der ungewöhnlich anzuschauende Turm, das romanische Erscheinungsbild des Inneren und das Engagement der Kirchengemeinde hinterlassen einen sehr guten Gesamteindruck.